Hormone in der Pubertät – warum so pickelig?

Hormone in der Pubertät – warum so pickelig?

Hormone in der Pubertät – warum so pickelig: Nach der Wackelzahnpubertät kommt die richtige … Ab etwa dem 9. Lebensjahr setzt sowohl bei den Mädchen als auch den Jungen so langsam die Ausschüttung von FSH und LH (weiblich) bzw. ICSH (männlich) ein. Damit wird bei den Mädchen die Östrogensynthese angeschoben: Die Ausprägung der weiblichen Geschlechtsmerkmale beginnt. Bei den Jungs wird dadurch die Produktion von Testosteron und die Spermienbildung angeregt. Auch hier wird die Ausprägung der männlichen Geschlechtsmerkmale initiiert.

Trainingslager Pubertät

Die Hormone fahren Achterbahn – der Körper muss erst einmal üben, wie das alles so funktioniert. Insbesondere bei den Mädchen, bei denen später doch bitte ein regelmäßiger Zyklus stattfinden soll, herrscht zunächst einmal Chaos. Die erste Regelblutung, die sogenannte Menarche, setzt für gewöhnlich zwischen dem 11. und 14. Lebensjahr ein. Der Zyklus startet jedoch beileibe nicht regelmäßig! Ich kann es gar nicht oft genug sagen: Das ist völlig normal! Bis zum etwa 18. Lebensjahr ist es geradezu zu erwarten, dass der Zyklus stark in seiner Länge schwankt!

Bei Jungs geht man davon aus, dass die Entwicklung, nachdem der Stimmbruch zwischen dem 13. und 17. Lebensjahr erfolgt sein dürfte, mit etwa 21 Jahren abgeschlossen ist.

Wenn wir uns anschauen, was in dieser Zeit passiert – nämlich:

  • die Reifung der spezifischen Geschlechtsmerkmale,
  • der Anstieg von Hormonspiegeln in nie dagewesene Höhen
  • sowie zuweilen wieder deren absinken

– können wir uns vorstellen, dass das Trainingslager Pubertät für die Betroffenen höchst anstrengend sein kann (ja, ich weiß, auch für das Umfeld). Hier passieren gerade Höchstleistungen, die für solche Kleinigkeiten wie Ausgeglichenheit oder Nerven behalten nicht mehr unbedingt viel übrig lassen … Ein kleiner Trost an alle: Es wird aber wieder besser!

Hormone in der Pubertät: Woher kommen denn jetzt diese Pickel!?

Steigt die Testosteronsynthese, wird gleichzeitig nicht nur der Körpergeruch prägnanter, sondern auch die Talgproduktion in den Hautdrüsen wird angeregt. Dieser Talg kann die Poren verstopfen, wodurch die Pickel entstehen. Vor allem in der Pubertät, in der besonders viele Androgene (insbesondere Testosteron, DHT, DHEA) gebildet werden, können die Jugendlichen sehr darunter leiden.

Stellt sich bei den weiblichen Jugendlichen so langsam ein Zyklus ein, beobachtet man kurz vor der Periode eine Zunahme von Pickeln. Dies liegt daran, dass der Progesteronspiegel abfällt und dadurch der etwa gleichbleibende Testosteronspiegel einen größeren Wirkeffekt entfalten kann.

Bei Jungs bleiben die Testosteron- und DHT-Spiegel konstant hoch – die Pickel auch.

Abhilfe! Bitte! Jetzt die Pille?

Verständlich, dass man nicht so viele Pickel haben möchte. Von hormonellen Kontrazeptiva, egal ob zur Einsteuerung des noch unregelmäßigen Zyklus oder zur Behandlung der entstandenen Pickel, rate ich jedoch trotzdem in aller Deutlichkeit ab. Die Auswirkungen des Einsatzes hormoneller Kontrazeptiva wurde in meinem Blogbeitrag „Folgen der Pille und hormoneller Kontrazeptiva“ beleuchtet.

Speziell in der Pubertät wollen wir darüber hinaus die gerade lernenden Hormondrüsen mit ihrem Anstieg an Hormonen auf keinen Fall unterbrechen, oder? Die körpereigenen Hormonspiegel werden mit den hormonellen Kontrazeptiva künstlich heruntergebremst, was übrigens nicht zwingend zu einer pickelfreien Haut führt. Wodurch es sein kann, dass der Körper seine eigenen Rhythmen nicht vollständig ausbildet und er später, nach Absetzen der Pille, überhaupt nicht weiß, wie es geht. Der Körper muss dann diese Lernzeit möglicherweise nachholen, um einen ordentlichen, regelmäßigen Zyklus zu bewerkstelligen. Spoiler: Es gelingt dem Körper nicht immer.

Aber was können wir denn dann tun!?

Allopathisch können Akne-Cremes oder auch Antibiotika verordnet werden, was in den Fällen, in denen die Akne stark ausgeprägt ist und Narben verursacht, auch durchaus sinnvoll sein kann.

Ansonsten lohnt es sich, die betroffene Haut zweimal täglich mit Wasser zu waschen, um die Poren von Talg zu befreien. Der Einsatz von Seife kann kontraproduktiv sein – wird zu viel Talg entzogen, muss die Haut nachfetten, fährt deshalb die Talg-Produktion hoch und … Es wird schlimmer!

Innerlich wäre bei Mädchen eine Begleitung in den Zyklus mit Alchemilla vulgaris (Frauenmantel) denkbar, z. B. als Tee, Kapseln oder in der Urtinktur. Für beide Geschlechter kann die Haut unterstützt werden, etwa mit Heilerde innerlich und äußerlich oder auch mit den Wala Akne-Kapseln. Bei Acne inversa hat sich ebenfalls der Einsatz von Myristica sebifera bewährt.

Die Süßholzwurzel als Kapsel hat ebenfalls einen positiven Einfluss, allerdings kann die Süßholzwurzel gleichzeitig einen senkenden Effekt auf den Cortisolspiegel haben. Wer einen zu niedrigen Cortisolhaushalt hat, darf keine Süßholzwurzel nehmen. Im Zweifel bitte unbedingt eine Fachkraft konsultieren und ein Cortisol-Tagesprofil erstellen lassen.

Die Unterstützung des Darms (siehe auch mein Blogbeitrag „Wenn der Darm die Hormone in die Knie zwingt“) und der Leber sind darüber hinaus wichtige Bausteine. Können Leber und Darm Giftstoffe gut ausscheiden, wird die Haut entlastet. Zucker befeuert übrigens die Pickelbildung, weshalb der Genuss von Zucker und einem Übermaß an ungesunden Kohlenhydraten deutlich reduziert werden sollte.

Hormone in der Pubertät – und nun?

Die Hormone in der Pubertät regulieren sich mit der Zeit und die unangenehmen Symptome werden verschwinden. Bis dahin können wir den Körper stärken und begleiten – beispielsweise mit:

  • ausreichend Schlaf (ja, davon brauchen Pubertierende unbedingt mehr!)
  • und auch Omega 3,
  • Vitaminen,
  • Mineralien,
  • Spurenelementen
  • sowie Sport.

Und natürlich mit der Naturheilkunde, wenn all das nicht ausreicht.

 

Hier finden Sie alle Informationen zu unserer Online-Ausbildung zum Hormoncoach.

 

Dieser Beitrag wurde von Juliane Herzberg, Tutorin der Online-Ausbildung zum Hormoncoach, verfasst.

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