Homöopathische Behandlung von Asthma – ein Fallbeispiel

Homöopathische Behandlung von Asthma – ein Fallbeispiel

Homöopathische Behandlung von Asthma – ein Fallbeispiel: Asthma ist eine chronische Erkrankung, die Millionen von Menschen weltweit betrifft. In diesem Blogbeitrag werde ich ein Fallbeispiel einer Patientin mit diagnostiziertem chronischem Asthma vorstellen, die sich für eine homöopathische Behandlung entschieden hat. Dazu werde ich die Anamnese, Diagnose und den Verlauf ihrer homöopathischen Behandlung näher betrachten, um zu verdeutlichen, wie diese alternative Therapieform bei der Bewältigung von Asthma-Symptomen unterstützen kann.

Fallbeispiel Asthma

Homöopathische Behandlung von Asthma: Anamnese

Frau B. stellte sich in meiner Praxis Ende letzten Jahres als Patientin mit diagnostiziertem chronischem Asthma vor. Sie berichtete Folgendes:

  • seit Jahren leidet sie unter Luftnot,
  • kann nicht tief einatmen,
  • ist oft schwach,
  • nicht belastbar
  • und hat viel Husten.

Das Lungenvolumen ohne Asthmaspray liegt bei 70 bis 80 Prozent. Allergien sind mit einem Pricktest ausgeschlossen worden. Vor mehr als zehn Jahren wurden die Nasennebenhöhlen durch eine Operation wieder eröffnet, denn durch viele Polypen waren sie gar nicht mehr belüftet.

Trotzdem hat sich das Asthma über die Jahre verschlechtert und die Medikamente wurden immer weiter in Anzahl und Dosierung erhöht. Inzwischen nimmt sie zwei verschiedene Asthmasprays, von denen eins ein Kombinationspräparat mit drei verschiedenen Wirkstoffen ist. Trotzdem ändert sich an dem Zustand nichts.

Ein akuter Asthmaanfall im Sommer hatte einen mehrtägigen Krankenhausaufenthalt zur Folge. Der Nasenabstrich wurde auf Viren untersucht und nichts gefunden. Im Blutbild finde ich einen erhöhten Leukozytenwert (Hinweis auf ein aktiviertes Immunsystem), aber der CRP (Entzündungswert) war im Normalbereich. Somit wurde eine akute Infektion ausgeschlossen.

Die Anamnese erbrachte folgende Symptome

Die Kraft ist extrem tagesformabhängig, an manchen Tagen ist alles gut. Die Konzentration hält nur bis zum Mittag. Manchmal sei sie schlecht drauf, versteht das aber nicht als Depression. Sie hat Angst, irgendwann keine Luft mehr zu bekommen. Deshalb achtet sie erstaunlich gut auf ihre Bedürfnisse und hat gelernt, ihre Grenzen zu akzeptieren, für sich zu sorgen und sich nicht zu überlasten. Stress und Hektik nehmen ihr die Luft. Mit ihrer Tochter geht sie gerne ins Bad, spazieren und der Aufenthalt an einem Gradierwerk tut ihr sehr gut.

Sie hat einen sehr gesunden Appetit, nimmt aber nicht zu. Mit der Verdauung sei alles in Ordnung. Sie hat viel Durst (trinkt auch während des Gesprächs auffallend viel). Außerdem schläft sie nicht besonders gut, wacht nach drei bis vier Stunden auf, schwitzt aber nicht. Wenn sie auf dem Rücken liegt, muss sie husten. Sie träumt auch (was ein Hinweis auf eine solide seelische Kraft zu verstehen ist). Im Sommer geht es ihr besser, bei Sturm oder Regen ist alles wie zu. Sie friert schnell und viel. Eigentlich hat sie immer Sekret in der Nase, das ist manchmal gelb bis grünlich und manchmal blutig.

Diagnose & homöopathische Behandlung von Asthma

Das Nasensekret, der erhöhte Leukozytenwert und die ständige erfolglose Hochdosierung der Medikamente lassen mich an eine chronische Infektion denken. Nach Analyse der Symptome und dem Abgleich mit in Frage kommenden Akutmitteln, insbesondere unter Beachtung der Chronizität, bekommt sie ein klassisches, bekanntes homöopathisches Arzneimittel in sehr niedriger Potenz zur täglichen Einnahme für zwei Wochen verordnet.

Zum Folgetermin nach drei Wochen berichtet sie, dass es ihr viel besser gehe. Sie kann viel besser durchatmen, der Druck auf der Lunge ist reduziert, die Nasennebenhöhlen sind frei und sie riecht starke Gerüche auch wieder. Immer mal wieder ab hustet sie ab, wobei das Sekret klar ist und Fäden zieht. Die Kraft und die Konzentration sind noch nicht viel besser, sehr wohl aber der Schlaf und die Laune.

Die Patientin bekommt das Mittel weiter in kleineren Dosen mit steigenden Potenzen verordnet. Nach zwei Monaten ist die Patientin kräftiger und kann sich besser konzentrieren, der Appetit normalisiert sich und der Schlaf ist gut. Das Sekret ist klar und löst sich weiter, sie hustet kaum noch und kann frei atmen. Die Behandlung wird klassisch homöopathisch mit der Konstitutionstherapie fortgesetzt, um sie weiter zu stabilisieren.

An diesem Fall zeigt sich, dass es manchmal einen Perspektivwechsel braucht, um die eigentliche Ursache einer Erkrankung aufzuspüren.

 

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Dieser Beitrag wurde von Dr. Martina Hanner, Tutorin der Ausbildung Klassische Homöopathie im Fernlehrgang, verfasst.

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