Übersäuerung des Körpers – Bist du jetzt sauer: Wir kennen und nutzen alle diese Frage, stellen sie allerdings meistens nur, wenn wir befürchten, jemanden verärgert zu haben. Mit „Bist du jetzt sauer?“ könnten wir uns ebenfalls erkundigen, ob der Körper einen Überschuss an Säuren in sich trägt.
Säuren und Basen (Saure-Basen-Haushalt)
Wird in einer Reaktion mit Wasser ein positiv geladenes Wasserstoffteilchen abgegeben, entsteht eine Säure. Bei der Base ist es genau entgegengesetzt: Wird in dieser Reaktion ein Wasserstoffteilchen aufgenommen, entsteht eine basische Lösung.
Sowohl Säuren als auch Basen sind für den menschlichen Körper, für seine Funktionen und seinen Stoffwechsel unerlässlich. So haben beispielsweise unser Magen und unsere Haut im gesunden Zustand einen pH-Wert unter 7 (sauer) und die Bauchspeicheldrüse über 7 (basisch).
Der Körper hat einige Möglichkeiten, Säuren und Basen im Gleichgewicht zu halten. Säuren können etwa durch chemische Puffersysteme abgebaut und über die Lungen und die Nieren ausgeschieden werden. Nehmen wir jedoch zu viele Säuren zu uns und reichen die körpereigenen Puffersysteme zum Abbau nicht aus, gelangt unser Säure-Basen-Haushalt aus der Balance und wir sind übersäuert.
Unser täglich Brot – Ursachen und Symptome
Der übermäßige Genuss von z. B. Weizen, Fleisch, Zucker, Milchprodukten, Alkohol, Kaffee oder Tee kann zu einem Säureüberschuss des Organismus führen, aber auch radikale Diäten bringen den Säure-Basen-Haushalt durcheinander: Wird körpereigenes Fett abgebaut, entstehen sogenannte Ketone, die ebenso wie die Stresshormone Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin zu einer vermehrten Säurebildung führen.
All unsere Körper- und Stoffwechselfunktionen sind auf einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt angewiesen. Reichen die Puffersysteme nach jahrelanger Übersäuerung nicht mehr aus, meldet sich der Körper.
Erste Zeichen der Übersäuerung können:
- Müdigkeit und
- Antriebslosigkeit sein.
Erkennen wir diese Hinweise nicht oder ignorieren wir sie, gesellen sich Symptome wie:
- Sodbrennen,
- Kopf- und Muskelschmerzen
- oder ein geschwächtes Immunsystem dazu.
Missachten wir die Signale unseres Körpers weiterhin, können Erkrankungen wie:
- Rheuma,
- Allergien,
- Osteoporose
- oder sogar Krebs die Folge sein.
Diagnose Übersäuerung
Der ehrliche Blick auf den Speiseplan kann einen ersten Hinweis auf eine Übersäuerung geben. Die Kontrolle des Blut-pH-Wertes durch eine Blutentnahme oder auch eine Untersuchung des Urins mittels Teststreifen können den Verdacht einer Übersäuerung bestätigen.
Auch die Irisdiagnose (naturheilkundliche Betrachtung der Regenbogenhaut) gibt aufgrund bestimmter Zeichen im Auge Aufschluss über eine Übersäuerung oder Tendenz zur Säureeinlagerung des Körpers.
Therapiemöglichkeiten bei Übersäuerung des Körpers
Zunächst sollten wir unseren Speiseplan kritisch überdenken:
- Wie ist das Verhältnis von Säurebildnern (s. o.) und Basenbildnern?
- Müssen wir jeden Tag Fleisch essen oder schmecken auch zwei- oder dreimal die Woche ein vegetarisches oder sogar veganes Gericht?
Ein Ernährungstagebuch gibt verlässlich Aufschluss darüber, wie unsere Mahlzeiten aussehen und wieviel Kaffee und Alkohol wir tatsächlich zu uns nehmen.
Unterstützend dazu können wir die Hilfe eines Heilpraktikers oder Arztes in Anspruch nehmen, der unseren Säure-Basen-Haushalt durch naturheilkundliche Maßnahmen wie z. B. Tee aus Fenchel, Spitzwegerich, Löwenzahn oder Brennnessel wieder ins Gleichgewicht bringen kann. Dem Naturheilkundler stehen vielfältige Therapiemöglichkeiten wie Basenbäder, Homöopathie, Komplexhomöopathie oder auch diverse Ausleitungsverfahren zur Verfügung. Wenn Sie mehr über die Entsäuerungsmethoden in der Naturheilkunde erfahren möchten, sind Sie bei uns genau richtig!
Hier finden Sie alle Informationen zu unseren Ausbildungen zum Heilpraktiker für Naturheilkunde:
Dieser Beitrag wurde von Heike Wemhoff verfasst. Sie ist Inhaberin der Deutschen Heilpraktikerschule Münster.
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