Im Sommer freuen wir uns über lange Tage, blauen Himmel und über die wärmenden Strahlen der Sonne. Wer sich für längere Zeit in der Sonne aufhält, sollte seine Haut jedoch vor Sonneneinstrahlung schützen, um mögliche gesundheitliche Folgen zu vermeiden. Ratsam ist es hierbei die pralle Mittagssonne sowie intensives Sonnenbaden zu vermeiden sowie schützende Kleidung und Kopfbedeckung zu tragen.
Um darüber hinaus einen Schutz vor schädlichen UVA- und UVB-Strahlen zu gewährleisten, ist es wichtig, auf Sonnencremes zurückzugreifen, die entsprechende UV-Filter enthalten. Da wir diese bisweilen mehrmals täglich auf unsere Haut auftragen, lohnt sich ein kritischer Blick auf die Zutatenliste gängiger Sonnenschutzprodukte. Wer auf chemische Zusatzstoffe verzichten möchte, um seine Haut nicht zusätzlich zu belasten, hat es gar nicht so leicht, das passende Produkt zu finden. Häufig enthalten Sonnencremes chemische UV-Filter, die besonders bei sensiblen Menschen oder empfindlicher Haut problematisch sein können.
Mineralische Sonnencremes
Wer nach natürlichen Alternativen sucht, stößt früher oder später vermutlich auf mineralische Sonnencremes – hierbei werden UV-Strahlen durch mineralische Pigmente auf der Haut reflektiert und so effektiv von ihr abgeleitet. Doch auch bei mineralischen Sonnencremes können kleinste Nano-Partikel zum Einsatz kommen, die in die Haut eindringen und so in den Körper gelangen können. Häufig handelt es sich bei den verwendeten UV-Filtern um Aluminiumoxid oder Titanoxid, die in großen Mengen giftig wirken. Doch „Nano“ ist nicht gleich „Nano“! Als unbedenklich gelten Partikeln mit einer Größe von über 100nm, da sie die Haut nicht durchdringen und somit auch nicht vom Körper aufgenommen werden. Beim Kauf einer mineralischen Sonnencreme sollten Sie folglich darauf achten, dass der Zusatz „Non-Nano“ angegeben ist.
Für Menschen, die auf Zusatzstoffe in Ihrer Kosmetik achten möchten oder vielleicht auch müssen, bietet es sich an, eine Sonnencreme selber aus natürlichen Zutaten herzustellen. Im untenstehenden Rezept zeigen wir Ihnen, wie leicht das geht.
Sonnencreme zum Selbermachen
Basis der selbstgemachten Sonnencreme bilden verschiedene Pflanzenöle, die von Natur aus einen gewissen Lichtschutzfaktor (LSF) mitbringen und zugleich hautpflegende und zellschützende Eigenschaften besitzen. So besitzt Kokosöl beispielsweise einen für pflanzliche Öle sehr hohen Lichtschutzfaktor von ca. 8 [1]. Sesamöl besitzt zwar einen geringeren Lichtschutzfaktor (LSF 2), ist zudem aber reich an Antioxidantien, die freie Radikale binden und so vor Hautalterung schützen. Das verwendete Karottensamenöl hat einen hohen Gehalt an Carotinoiden, die antioxidativ und entzündungshemmend wirken und somit trockene und gereizte Haut beruhigen. Darüber hinaus fördert Karottensamenöl die natürliche Bräunung der Haut. Vitamin E wirkt als effektiver Zellschutz und dient zugleich als natürliches Konservierungsmittel, damit die selbstgemachte Sonnencreme sich länger hält. Als physikalischer UV-Filter fungiert in unserer selbstgemachten Sonnencreme Zinkoxid (Non-Nano!), das einfach über die Apotheke oder im Internet bestellt werden kann. Das Zinkoxid wird je nach gewünschtem Lichtschutzfaktor dosiert – für LSF 20 werden 20% Zinkoxid empfohlen. Dies berechnet sich aus dem Gesamtgewicht der restlichen Zutaten: In unserem Fall geben wir auf ca. 100g Öl-Gemisch also 20g Zinkoxid. Tipp: Beim Herstellen der Sonnencreme sollten nicht mehr als 20% Zinkoxid verwendet werden, damit die Creme nicht zu pastös wird.
Das Rezept
Zutaten:
- 30g Kokosöl, nativ
- 20ml Avocadoöl, nativ
- 25ml Sesamöl, nativ
- 3g Vitamin-E-Öl
- 20g Zinkoxid, (Non-Nano)
- 20 g Sheabutter
- 15 Tropfen Karottensamenöl
- 30 Tropfen Lemongrass-Öl o. Lavendelöl (reine ätherische Öle)
Zubereitung:
Geben Sie das Avocadoöl zusammen mit dem Sesamöl in einen Rührbecher oder eine Rührschüssel. Schmelzen Sie das Kokosöl vorsichtig im Wasserbad und fügen Sie das flüssige Öl dem restlichen Gemisch hinzu. Nachdem das Öl etwas abgekühlt ist, geben Sie das Vitamin-E-Öl sowie die Sheabutter dazu und verrühren das Ganze mit einem Schneebesen, bis sie sich aufgelöst hat. Anschließend mischen Sie das Zinkoxid unter bis eine gleichmäßige Masse entstanden ist. Zu guter Letzt fügen Sie der Masse noch das Karottensamenöl bei. Nach Belieben können Sie noch reine ätherische Öle wie Lemongrass oder Lavendel beigeben. Diese verleihen der Creme nicht nur einen angenehmen Duft, sondern erhöhen sogar die Schutzwirkung – durch einen natürlichen LSF von 5-6.
Füllen Sie die fertige Creme in ein verschraubbares Gefäß (Creme-Tigel, Weckglas o.ä.) und lagern Sie sie an einem kühlen, lichtgeschürzten Ort – zum Beispiel im Kühlschrank. Die Sonnencreme hält so etwa 6 Monate. Sie können die Creme natürlich auch in ein kleineres Gefäß abfüllen, das sich für unterwegs eignet.
Verwenden Sie die Creme genau wie andere Sonnencremes auch und tragen Sie sie mehrmals täglich auf.
Quelle: [1] Kaur, Chanchal Deep/Saraf, Swarnlata (2010): In vitro sun protection factor determination of herbal oils used in cosmetics, Pharmacognosy Res. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3140123/
Dieser Beitrag wurde von Henriette Frädrich, Mitarbeiterin für Newsletter & Blogbeiträge an der Deutschen Heilpraktikerschule München, verfasst.
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