Migräne ist eine Form von anfallartig auftretendem, chronischem Kopfschmerz, der unterschiedlichen Quellen zufolge ca. 2 – 10% der Gesamtbevölkerung betrifft. Vor allem jüngere Frauen sind betroffen. Die Symptome können vielfältig sein und umfassen Lärm- und Lichtempfindlichkeit, Übelkeit und Erbrechen, motorische Störungen und vor allem einen starken, pulsierenden, meist halbseitigen Kopfschmerz. Oft geht den Anfällen eine sog. Aura voraus, die sich in Lichtblitzen, Sehstörungen oder Sensibilitätsstörungen äußern kann.
Über die Gründe der Migräneentstehung ist wenig bekannt, in Frage kommen unter anderem genetische Ursachen, Durchblutungsstörungen oder Ungleichgewichte bestimmter Neurotransmitter (z.B. Serotonin) im Gehirn. In den letzten Jahrzehnten hat die Zahl der Migränepatienten in Industrieländern stark zugenommen, was einen „modernen“ Lebensstil als Teilursache zumindest nahelegt.
Faktoren, welche das Auftreten eines Migräneanfalls begünstigen können, sind Alkohol- oder Nikotinkonsum, Schlafmangel, bestimmte Lebensmittel (z.B. Kaffee, Schokolade oder Käse) und vor allem Stress und bei Frauen Hormonschwankungen vor oder während der Periode.
Die Medizin unterscheidet verschiedene Formen der Migräne, eine Diagnose wird anhand der Symptome gestellt. Gelegentlich tritt eine Migräne während eines Schlaganfalls auf, aber direkte körperliche Ursachen lassen sich nicht nachweisen.
Wie behandelt man Migräne?
Die schulmedizinische Behandlung der Migräne beschränkt sich im Wesentlichen auf die Verabreichung von Schmerzmitteln, eine ursächliche Heilung ist nicht möglich. Neuere Behandlungsansätze wie z.B. der Einsatz von Botulinumtoxin („Botox“), Antiepileptika, Kortison oder Cannabisextrakten verlaufen teils vielversprechend, einen nennenswerten Durchbruch in der Therapie konnte man damit aber noch nicht erreichen.
Da eine kurzfristige erfolgreiche Therapie der Migräne nicht existiert und viele Patientinnen zurecht Vorbehalte gegen eine jahre- oder sogar lebenslange Einnahme von Medikamenten haben, bieten sich naturheilkundliche Methoden entweder begleitend zur schulmedizinischen Therapie oder präventiv an. Die Erfahrung zeigt, dass besonders Stress (beruflicher und/oder familiärer Natur) die Migräneerkrankung dramatisch verschlechtern kann. Oft helfen bereits einfache Maßnahmen wie regelmäßig und in Ruhe eingenommene Mahlzeiten, ausreichend Schlaf, ausreichende Erholung und das Vermeiden von „Freizeitstress“, um die Anzahl und die Heftigkeit der Migräneattacken drastisch zu reduzieren. Gut bewährt hat sich die Kombination mit Naturheilverfahren wie beispielsweise der Akupunktur, um die symptomfreien Intervalle zu verlängern und die Schmerzen erträglicher zu machen. Eine wirkliche Heilung ist damit aber leider auch nicht zu erreichen.
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