Ist das Geheimnis ewiger Gesundheit gelüftet?

Dazu 5 Tipps, wie Sie Dynamik in Ihre Gesundheit bringen!

Ist das Geheimnis ewiger Gesundheit gelüftet?

Was sagt dazu das Salutogenesemodell und die Epigenetik?

Was bedeutet das Wort Salutogenese?

Wenn Sie sich auf die Gesundheitsbringenden Faktoren in Ihrem Leben konzentrieren, dann leben Sie das Salutogenesemodell!

Na Sie kennen das sicherlich auch, wenn Sie gefragt werden: Und, wie geht es dir, bist du gesund? Nun, ob ich wirklich gesund bin, weiß ich nicht, ja, ich fühle mich soweit ganz gut und überhaupt, was heißt denn gesund sein?

Die Weltgesundheitsorganisation (= WHO) definiert 1986 in der Ottawa-Charta: „Gesundheit ist der Zustand des vollständigen körperlichen, seelischen und sozialen Wohlseins und nicht nur das Fehlen von Krankheit und Schwäche.“ Hier wird der ganze Mensch einbezogen, allerdings hat diese Definition einen kleinen Haken: Gesundheit wird zwar nun am Begriff Wohlsein festgemacht und nicht mehr wie zuvor die Abwesenheit von Krankheit, aber wer setzt denn die Richtlinien fest, wer wann gesund ist und wer nicht?

Ist Gesundheit ein starrer Zustand also entweder bin ich gesund oder krank? Oder ist Gesundheit nicht vielmehr ein Prozess? Ist es nicht so, dass wir uns ständig auf der Wippe hin- und herbewegen zwischen Gesundheit und Krankheit?

Wenn ich mich unwohl fühle, weil ich auf den Föhn in den Bergen reagiere, bin ich deswegen gleich krank? Ist Gesundheit somit nicht viel mehr ein dynamischer Begriff? Genau hier setzt der amerikanische Medizinsoziologe und Stressforscher Antonovsky mit seinem Modell an!

Was bedeutet das für Sie?

Haben Sie sich einmal ganz konkret gefragt und eine ehrliche Antwort gegeben, wann Sie sich gesund fühlen? Wäre es nicht schön, wenn Sie ein Geheimrezept erfahren würden, welche Möglichkeiten und Bedingungen es für Sie gibt, um Ihre Gesundheit zu erhalten?

Antonovsky lenkte seinen Fokus nicht auf vermeidende Faktoren, also was Sie nicht tun sollen, um krank zu werden wie „Du sollst keinen Alkohol trinken“, „Du sollst nicht nur rumsitzen“ etc., sondern er fragte nach den Ressourcen, nach den Quellen, um ein glückliches und erfülltes ausbalanciertes Leben zu führen.

Jeder von uns kennt genau die eine Person, die sagt: „Meine Oma hatte täglich ihren Schnaps und ihre Zigaretten und ist trotzdem gesunde 90 Jahre alt geworden! Aber meine Nachbarin, die geht täglich 2 Stunden ins Fitnessstudio und ernährt sich vegan, jetzt liegt sie im Krankenhaus und ist schwer krank!“
Oder: „Meine Freundin hat mehrere schwere Schicksalsschläge hinter sich, ich bewundere sie, wie sie ihr Leben meistert, sie ist trotzdem immer so fröhlich! Aber mein Chef, dagegen, der hat doch alles, aber der schaut immer so griesgrämig, glücklich scheint der nicht zu sein!“

Ist das Schicksal? Lebenseinstellungssache? Genetisch bedingt? Wir werden es hier klären!

Antonovsky stellte sich die Frage, warum es trotz der erlebten Leiden und Gräueltaten, auch unter KZ-Überlebenden immer noch Menschen gab, die sich als gesund und glücklich bezeichneten. Durch Studien fand er heraus, dass 3 Aspekte ausschlaggebend waren:

1. Verständnis: Gesunde Menschen stellen Gegebenheiten wie Belastungen und Krisen in einen höheren Zusammenhang, sie nehmen diese an, akzeptieren sie und versuchen das Beste daraus zu machen, sie sind in einer aktiven Rolle!
2. Machbarkeit: Gesunde Menschen sehen im Leben eine Herausforderung und haben Vertrauen, dies alles schon irgendwie meistern zu können!
3. Sinn: Gesunde Menschen sehen einen Sinn in ihrem Tun, dafür lohnt es sich auch einmal unbequeme Zeiten durchzustehen.

Damals wusste Antonovsky noch nichts über das Thema Gene und ihre Einflüsse auf den Menschen, das Wort Epigenetik war ihm noch nicht bekannt!

Was ist Epigenetik?

Epigenetik ist die Erforschung unserer Gene!

Dabei zeigen neueste Erkenntnisse: Gesundheit ist ein Prozess, den wir größtenteils selbst steuern können und somit Einfluss auf unsere tiefsten Strukturen in uns nehmen können – unsere Gene! Logisch oder, wenn wir einmal daran zurückdenken wie der Mensch noch vor vielen Jahren war? Kleiner, behaarter und jetzt? Jetzt überragen uns schon die 14-Jährigen locker um einen Kopf! Wir haben uns im Laufe des Lebens den Gegebenheiten angepasst, es fanden Veränderungen in unseren Genen statt.

Gesundheit ist keine eindimensionale starre Sache! Sie gehen nicht einmal im Jahr auf Kur und damit ist die Schuldigkeit getan! Es ist auch nicht gottgegeben, dass wir gesund geboren werden und weil wir halt älter werden es auch ganz normal ist, immer mehr Krankheiten zu bekommen! Nein!

Gesundheit ist ein wandlungsfähiger Prozess um den wir uns unser Leben lang kümmern müssen, tun wir das nicht, meldet sich unser Körper und dann kann´s unangenehm werden!

Gesundheit ist wie ein Pflänzchen, das regelmäßig gegossen werden möchte! Den Samen für unsere Gesundheit legen genauso wir in unseren Zellen fest, wie es auch schon unsere Eltern, Großeltern, Urgroßeltern usw. getan haben! Wir sind das Produkt unserer Vorfahren, sie leben in unseren Genen weiter!

Epigenetik ist die Lehre, welchen Einfluss wir Menschen auf unsere Gene nehmen und somit auch auf unsere Gesundheit!

Durch unser eigenes Handeln und durch unsere Veränderung nehmen wir Einfluss auf uns und unsere Umwelt! Wir sind also nicht schutzlos und passiv Allergien, Diabetis 2, Rheuma, Krebs und anderen Erkrankungen ausgesetzt! Gesundheit und Krankheit entstehen aus dem Zusammenspiel von Genen, Umwelt und Vergangenheit. Die logische Folge dieser wissenschaftlichen Erkenntnis ist, dass wir mit unserem Lebensstil aktiv Einfluss darauf nehmen können, wie unsere Gene reguliert werden – und damit auch direkten Einfluss auf unsere Gesundheit nehmen können.

Was nimmt Einfluss auf unsere Epigenetik?

Wir sollten aufhören, biologische und soziale Prozesse separat voneinander zu betrachten; sie gehören einfach zusammen, Punkt!

Guter Schlaf, regulierter Stress, ausgewogene Ernährung, das richtige Maß an Bewegung, ein gut funktionierendes soziales Netzwerk, den richtigen Sinn im Leben mit erfüllenden Aufgaben, all das hat einen immensen Einfluss auf unsere Epigenetik, die Wissenschaft kann es mittlerweile durch zahlreiche Tests belegen!

Überernährte Mäuse geben an ihren Nachwuchs epigenetisch Veränderungen im Gehirn und Stoffwechsel weiter! Für werdende Mütter bedeutet das, achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, um Krankheitsfaktoren für Ihr Kind zu minimieren! Weiterhin zeigt die Wissenschaft: Durch regelmäßige Bewegung verändern sich epigenetische Strukturen u.a. in Muskel und Fettzellen, was wiederum das Risiko für Diabetes Typ 2 reduzieren kann!

Aus eigener Erfahrung als Therapeutin kann ich dies seit vielen Jahren bei Patienten beobachten, bei einer täglichen Ergometereinheit von nur 20 Minuten sinkt der HbA1C-Blutzuckerwert (Langzeitblutzuckerwert) signifikant und somit können auch die Medikamente reduziert werden!

Um es auf den Punkt zu bringen!

Ob Menschen in Afrika oder Island oder Hamburg, alle Menschen sind genetisch praktisch alle gleich, den Unterschied macht die Epigenetik. Der Ursprung beginnt schon vor der Zeugung und dauert bis ca. 1 Jahr nach der Geburt, somit trägt Stress der Eltern maßgeblich zur Prägung des Kindes bei, darum ist es durchaus sinnvoll, schon vor der Zeugung eines Kindes auf die eigene Gesundheit zu achten, um an die Nachkommen gesunde glückliche Muster für die Zellen weiterzugeben.

Wie Sie mit 5 einfachen Tipps Ihre Salutogene und Epigenetik stärken können!

1. Bauen Sie Ihre persönlichen Ressourcen aus!

Nehmen Sie sich Zeit für die Beantwortung der folgenden Fragen und bauen Sie Ihre persönlichen Ressourcen aus!

• Was können Sie besonders gut?
• Das, was Sie besonders gut können, wie oft leben Sie diese Kompetenz aus?
• Was möchten Sie in Ihrem Leben gern so bewahren, wie es ist?
• Was soll so bleiben, was soll Bestand haben?
• Was gefällt Ihnen an sich selbst?
• Worauf sind Sie stolz, was ist Ihnen gut gelungen?
• Wann fühlen Sie sich autonom mit einer Tätigkeit?
• Wann sind Sie zufrieden und mit sich im Reinen?
• Was gibt Ihnen einen Sinn und wie oft leben Sie diesen?
• Stellen Sie sich vor über Nacht ist ein Wunder geschehen:
  • Was wäre, wenn das Problem von heute auf morgen einfach verschwunden wäre?
  • Wie stellen Sie sich den darauffolgenden Tag vor, ganz ohne das Problem?
  • Woran würden Sie als erstes merken, wenn das Problem nicht mehr vorhanden wäre?
  • Wie würde sich das Verhältnis zu Ihrer Partnerin / Kollegin / Chefin ändern?
  • Was würde sich ändern, wenn Sie morgen früh aufwachen und Sie ihr Ziel erreicht haben?

2. Bauen Sie Ihr Kohärenzgefühl aus!

Antonovsky verstand unter dem Begriff Kohärenz eine bestimmte geistig-seelische Globalorientierung. Heute sprechen wir von…

• …Resilienz, also widerstandsfähig sein. Skills, sprich, Fähigkeiten entwickelt zu haben, Probleme und Herausforderungen aus eigener Kraft erfolgreich bewältigen zu können.
• …dem Leben einen Sinn zu geben, eine Art Spiritualität bzw. einen Glauben zu leben und Vertrauen in sich und die Umwelt zu haben!
• …in Autonomie zu leben! Authentisch zu sein, selbstbestimmt zu leben, im Einklang mit dem zu stehen, wie Sie leben und was Sie tagtäglich tun. Andernfalls müssen Sie sehr viel Energie aufbringen, um sich trotzdem in einem gefühlten Gleichgewicht mit sich und Ihrer Umwelt zu halten!

3. Bewegen Sie sich und Ihre Ausstrahlung nimmt automatisch zu!

Jeder Schritt macht fit!

Gehen Sie täglich raus, bevorzugt in die Natur! Rasen Sie nicht, sondern gehen Sie! Gehen Sie bewusst, spüren Sie wie Sie Ihre Füße aufsetzen! Zwanzig Minuten, das bekommt jeder hin!

5 bis 10 Minuten entspannte Morgengymnastik: Das geht auch mit Businesskleidung! Ausreden gibt es keine, weder Schwitzen Sie dabei, noch bringt es Ihren Dresslook durcheinander! Beginnen Sie den Morgen mit schwingenden Bewegungen, gehen Sie in eine leichte Hocke und richten Sie sich wieder auf, beginnen Sie sanft und werden Sie dann etwas dynamischer, schwingen Sie dabei entspannt Ihre Arme auf und ab. Strecken Sie sich in alle Richtungen. Kreisen Sie Ihre Arme und Beine, schütteln Sie sich, klopfen Sie sich ab. Fertig! Es ist wirklich so einfach und trotzdem richtig effektiv! Sie werden erstaunt sein, danach fühlen Sie sich frisch und wach, auch ohne Kaffee! Sie haben eine ganz andere Ausstrahlung, Ihrem Umfeld werden Sie positiv auffallen!

4. Eine gesunde Ernährung kann sehr einfach und lecker sein!

Halten Sie es, wie Ihre Urgroßeltern und essen Sie nur das, was diese auch kannten! Möglichst rein, unverarbeitet, viel Gemüse, kurz gegart. In 10 Minuten kann sich jeder schnell und einfach frische und leckere Gemüsegerichte zubereiten! Damit tragen Sie maßgeblich zu Ihrer Gesundheit bei!

5. Pflegen Sie persönliche soziale Kontakte!

Laut einer Studie ist Einsamkeit genauso ungesund wie Rauchen. Wer intensive Kontakte zu Freunden und Bekannten pflegt, lebt länger. Danach sind mangelnde soziale Bindungen genauso ungesund wie das Rauchen von 15 Zigaretten am Tag und doppelt so schädlich wie Fettleibigkeit.

Direkte persönliche soziale Beziehungen haben demnach einen positiven Einfluss auf die Gesundheit. Das wichtigste in unserem Leben sind unsere besten Freunde und sozialen Kontakte! Sie unterstützen uns, sind für uns da! Der Mensch ist kein Einzelgänger! Wir brauchen uns gegenseitig! Denken Sie daran, dass ein Handy zwar als Ablenkung im Krankenbett ganz sinnvoll sein kann, aber im Falle des Falles ist die warme Hand eines uns wichtigen Menschen, die unsere hält, doch viel mehr Wert!

Wir fassen zusammen!

Ein gesundes Leben ist weder zeitintensiv noch kompliziert! Es ist schlichtweg eine Frage der Fokussierung! Weg vom Vermeidungsverhalten hin zu dem, was uns stärkt und Kraft gibt!

Legen Sie Ihren Fokus auf die Kunst der kleinen Schritte, die Ihrem Gesundheitszustand täglich zuträglich sind! Machen Sie sich eine Liste mit dem, was Sie jetzt heute tun können, um Ihre Gesundheit zu stärken!

Dieser Beitrag wurde von Nicole Steckenleiter verfasst. Sie ist Inhaberin der Deutschen Heilpraktikerschule München.