Milton Erickson wurde am 05.12.1901 geboren und zählt zu den Begründern der modernen Hypnose und Hypnotherapie. Er ist einer der innovativsten Psychotherapeuten des letzten Jahrhunderts.
Erickson hatte großen Einfluss auf Therapeuten wie Joy Haley und Paul Watzlawick und trieb den lösungsfokussierten Ansatz von Steve de Shazar voran. Auch NLP-Gründer wie Bandler, Grinder und Satir studierten und kopierten seine Technik.
Erickson verabschiedete sich in seiner eigenen therapeutischen Arbeit von den starren Ansätzen Freuds und begann den Menschen und seine Probleme im Ganzheitlichen zu betrachten. Er selbst betrachtete jeden Klienten als Individuum, für den es eine eigene Therapie zu entwickeln gilt. Daraus entwickelte er die Idee, dass das Unbewusste des Menschen eine unerschöpfliche Ressource ist, die man zur kreativen Selbstheilung nutzen kann und sollte.
Zwei Drittel seiner Patienten behandelte er, ohne bei ihnen mit den bekannten Mitteln wie Pendel, Spiegel oder fixierendem Augenkontakt absichtlich eine Trance einzuleiten. Diese stellte sich jedoch während der Gespräche häufig spontan ein. Erickson wollte auch nicht einen möglichst passiven Patienten “umprogrammieren”. Die Trance erleichterte den Zugang zu unterbewussten Fähigkeiten, die sonst durch die Logik des Denkens und den Intellekt überdeckt werden.
Der Vorteil seines pragmatischen Ansatzes zeigt sich in der Anzahl der nötigen Sitzungen im Rahmen einer Therapie nach Erickson: In der Regel sind es kaum mehr als 25 Stunden.
Berühmt wurde Erickson auch durch seine Aufgaben, die er seinen Patienten stellte und durch seine vielen Geschichten und Metaphern. Das Ziel der gestellten Aufgaben war es Gewohntes zu unterbrechen und Raum für neue Erfahrungen zu schaffen. Mit seinen Geschichten, die er dem Klienten erzählte, unterbreitete Erickson Angebote nicht direkt an den Klienten, sondern versuchte damit in kreativen Kontakt mit dem Unbewussten zutreten.
Er war überzeugt, dass eine auf die Situation des Patienten zugeschnittene Geschichte ihn in der Trance tiefer berührt, ihn für die Botschaft empfänglicher macht und ihn suggestiv dazu anregen kann, eigene Verhaltensmuster zu überdenken. Erickson hat mit der Haltung: “begegne dem anderen in seinem Weltbild” nicht nur Grundlagen für die Psychotherapie geschaffen, sondern auch das Grundprinzip erfolgreicher menschlicher Kommunikation beschrieben.
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