In unserer neuen Blog-Reihe „Die Großen Heiler“ möchten wir Ihnen Persönlichkeiten vorstellen, die unsere heutige Medizin entscheidend geprägt und beeinflusst haben.
Galenus von Pergamon
Galenus von Pergamon oder kurz Galen war ein Anatom und Arzt, der um 129 n. Chr. in Griechenland geboren wurde.
Sein Geburtsort Pergamon ist das heute türkische Bergama, wo sich eine heilige Stätte zu Ehren des Gottes der Heilkunde Asklepios (deutsch Äskulap) befand.
Der Äskulap-Stab
Bekannt ist der Äskulap-Stab als ein Zepter, der von einer Schlange umwunden wird. Der Äskulap-Stab ist in der Gegenwart auf Apothekenschildern und im medizinischen Wesen zu finden.
Galen wurde in Mathematik, Naturlehre und Architektur unterrichtet, widmete sich später allerdings hauptsächlich seinem Studium der Medizin.
Zeit der Gladiatoren
Nach Ende des Studiums arbeitete er in den großen Arenen und versorgte die Wunden der Gladiatoren. Gleichzeitig war er vielbeschäftigter Arzt in seiner eignen Praxis.
161 n. Chr. ging Galen nach Rom, wo er Arzt der römischen Aristokratie wurde. Nach Ausbruch der Pest in Rom 166 n. Chr. flüchtete er zurück nach Pergamon und arbeitete dort wieder bei Gladiatorenkämpfen.
Auf Bitten des Kaisers Mark Aurelius ging er nach Aquilea, wo er dem kaiserlichen Hof diente.
Einfluss bis in die Neuzeit
Galen fasste sein Wissen in teils heute noch erhaltenen Werken zusammen, die weit bis ins 17. Jahrhundert als medizinische Grundlage dienten.
Galen war ein Meister der Puls- und Harnanalyse und Begründer der heutigen allopathischen Medizin.
Die Allopathie ist die Heilmethode der heutigen Schulmedizin, bei der Erkrankungen – im Gegensatz zur Homöopathie – mit nicht ähnlich wirkenden Medikamenten behandelt werden.
Mittelpunkt seiner Lehre war die Viersäftelehre, die Humoralpathologie, die heutzutage wieder Einzug in die Naturheilkunde und in viele Heilpraktikerpraxen hält.
Nach Ansicht Galens war Voraussetzung für ein gesundes Leben ein Gleichgewicht der vier Körpersäfte
- Chole (Gelbe Galle)
- Melanchole (Schwarze Galle)
- Phlegma (Schleim) und
- Sanguis (Blut)
Wir kennen sowohl in der Naturheilkunde als auch in der Schulmedizin noch gegenwärtig Erkrankungen und Zustände, die auf Galens Forschungen zurückgehen, beispielsweise die Melancholie oder der phlegmatische Zustand (ein Zustand der Trägheit und Schwerfälligkeit).
Galen starb 199 n. Chr. in Rom, sein Schaffen jedoch hat sich bis in die heutige Zeit bewahrt. So finden wir Begriffe wie Galens Vene (Vene des Gehirns) oder Galenik, die die Wissenschaft der Arzneimittelherstellung beschreibt sowie den oben beschriebenen Äskulap-Stab.
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