Der Johannistag am 23. Juni – Tradition aus 2.000 Jahren

Der Johannistag am 23. Juni – Tradition aus 2.000 Jahren

Der Johannistag am 23. Juni – Tradition aus 2.000 Jahren

Was haben die Bibel, die Naturheilkunde und viele volkstümliche Bräuche gemeinsam? Den Johannistag am 23. Juni.

Der Johannistag ist nach Johannes dem Täufer benannt, der am 24. Juni geboren sein soll; die Johannisnacht hat ihre Wurzeln in der Sommersonnenwende und dem längsten Tag im Jahr.

Die Johannisnacht ist die Nacht vor dem 24. Juni, die vielerorts mit Bräuchen gefeiert wird. So wurde etwa früher mit einem geflochtenen Gürtel aus Beifuß um das Sonnenwendfeuer herumgetanzt. Nach dem Tanz wurde der Gürtel mit allen schlechten Gedanken und Feindseligkeiten in das Feuer geworfen und den Flammen übergeben.

Durch die Bitterstoffe kann der Beifuß (Artemisia vulgaris) auch aktuell bei z.B. Verdauungsbeschwerden lindernd wirken; seine Gerbstoffe haben ferner eine antibakterielle sowie antimykotische Wirkung (gegen Pilze). Innerlich sollte Beifuß jedoch höchstens eine Woche verwendet werden.

In südlicheren Regionen Deutschlands spricht man am 23. Juni auch vom „Holdertag“, angesichts der Holderküchel, die an diesem Tag aus Holunder gebacken werden, genauer gesagt aus Holunderblüten. Von Anfang Mai bis Ende Juni entfaltet der Holunder (Sambucus nigra) seine weiße und duftende Blütenpracht.

Die Anwendungsgebiete des Holunders sind aufgrund seiner entzündungshemmenden, krampflösenden, blutstillenden und blutreinigenden Wirkung recht vielfältig; seinen lindernden Effekt kennen viele von uns im Winter bei Erkältungskrankheiten.

Der Johannistag als Namenspatron

Einige Pflanzen haben ihren Namen entsprechend ihrer Blüte– oder Reifezeit um den 23. Juni herum: die Johannisbeere, die Johannisblume (besonders in Bayern ein anderer Name für die Echte Arnika) oder das Johanniskraut.

Das Johanniskraut (Hypericum perforatum) war im Jahr 2015 die Arzneipflanze des Jahres. Die stimmungsaufhellende Wirkung von Johanniskraut ist fast jedem bekannt, aber wussten Sie auch, dass es in der Menopause, bei Reizdarm, Sonnenbrand, Bluthochdruck oder Rückenschmerzen förderlich sein kann?!

 

Apropos Sommersonnenwende: Wir in Münster starten nach den Sommerferien mit dem Thema „Zelle und Gewebe“ in die neue Ausbildungsrunde Heilpraktiker für Naturheilkunde!

 

Dieser Beitrag wurde von Heike Wemhoff, Inhaberin der Deutschen Heilpraktikerschule Münster, verfasst.

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