Checkup Anatomie: Die Blutgefäße: In unserer neuen Blog-Reihe Checkup Anatomie möchten wir Ihnen den faszinierenden Aufbau unseres Körpers näherbringen und Sie für die einzelnen anatomischen Strukturen begeistern.
Die Blutgefäße
Aktuell befinden wir uns im tiefsten Winter und erleben je nach Region die niedrigsten Temperaturen des Jahres. Dann heißt es: dick anziehen, Mütze auf und raus. Zum Spaziergang, um die täglichen Besorgungen zu erledigen oder an der Bushaltestelle zu warten. Und plötzlich hat der Bus Verspätung! Also warten wir bei eisigen Temperaturen und bekommen irgendwann blaue Lippen. Aber warum ist das so?
Kalt, kälter, blaue Lippen
Schauen wir uns die Blutgefäße näher an: Wir haben große Gefäße wie bspw. die Aorta oder die Halsschlagader (Arteria carotis communis). Und wir haben kleinste Gefäße wie Arteriolen an den Fingern oder an den Lippen.
Unsere Blutgefäße, sowohl Arterien als auch Venen, bestehen aus drei Schichten:
- einer inneren Schicht (Intima),
- einer mittleren Muskelschicht (Media) und
- einer bindegewebigen äußeren Schicht (Adventitia).
Je weiter sich die Blutgefäße in der Peripherie des Körpers befinden – etwa Lippen, Finger oder Zehen – umso kleiner wird ihr Durchmesser.
Durch die Muskelschicht können sich Arterien und Venen erweitern und verengen. Den Nervenreiz dafür bekommen sie vom vegetativen Nervensystem, und zwar vom Sympathikus und Parasympathikus.
Helles Blut – dunkles Blut
Helles Blut ist arterielles Blut; die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) sind voll mit Sauerstoff beladen. Je dunkler das Blut erscheint, umso weniger Sauerstoff befindet sich in den Erythrozyten, und umso mehr Kohlendioxid transportieren sie zurück in Richtung Herz und Lunge. Venen mit sauerstoffarmem Blut schimmern bläulich durch die Haut – schauen Sie einmal auf Ihre Hände und Arme!
Blutgefäße als Schutz vor Kälte
Sie erinnern sich: Wir stehen noch immer bei frostigen Temperaturen an der Bushaltestelle und warten. Unser Körper schützt sich, indem sich die kleinsten Blutgefäße in der Peripherie des Körpers verengen, damit möglichst wenig Blut abkühlt. Hierdurch wird verhindert, dass die Kälte mit dem Blutstrom in den Körper zu überlebensnotwendigen Organen transportiert wird.
In diesen verengten Gefäßen fließt das Blut langsamer; den Erythrozyten wird maximal Sauerstoff entzogen. Das Blut wirkt dunkler und unsere Lippen, Finger oder Zehen sehen blau angelaufen aus. Der Mediziner und Heilpraktiker spricht dann von einer Zyanose.
Kommen wir wieder in die Wärme, weiten sich die Gefäße. Peripheres Gewebe wird vermehrt durchblutet (Hyperämisierung) – es wird heiß und rot. Es gibt noch andere Ursachen für blaue Lippen. Verpassen Sie nicht unseren Blogbeitrag, warum es bei Herz- oder Lungenerkrankungen ebenfalls zu einer Zyanose kommen kann.
Hier finden Sie alle Informationen zu unseren Ausbildungen zum Heilpraktiker für Naturheilkunde:
Dieser Beitrag wurde von Heike Wemhoff verfasst. Sie ist Inhaberin der Deutschen Heilpraktikerschule Münster.
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