Angst – ein wachsendes Gesellschaftsphänomen?

Angst – ein wachsendes Gesellschaftsphänomen?

Angst – ein wachsendes Gesellschaftsphänomen?

Dieser Beitrag möchte aus praktischer langjähriger Beobachtung über ein wachsendes psychisches Gesellschaftsphänomen und Problemfeld berichten: Angst. Da mehrere Generationen bereits damit aufwachsen.

Mit welchen Ängsten müssen wir aktuell leben? Was sagt die Forschung dazu? Welche Fragen sollten wir uns dazu stellen und wie können wir mit diesen Ängsten am besten umgehen?

Moderne Ängste

Moderne Ängste bestehen beispielsweise vor:

  • der Zukunft, Arbeitslosigkeit, einer drohenden Klimakatastrophe, Corona, Umweltzerstörung,
  • der Digitalisierung des menschlichen Lebens und dem damit einhergehenden Verlust der Privatsphäre,
  • Terroranschlägen, der Eskalation des Ukrainekonfliktes, einem möglichen 3. Weltkrieg,
  • Überbevölkerung, Land- oder Nahrungsmittelknappheit oder
  • tausenden Dingen wie individuellen Ängsten (z.B. Spinnenphobie) und mehr.

Angst als ein wachsendes Gesellschaftsphänomen – ein Geschäftsmodell

Gefördert wird diese negative Entwicklung bewusst oder unbewusst dadurch, dass Angst zu einem guten und profitablen Geschäftsmodell wurde:

  • Medien verdienen mehr, wenn sie über Kriegsgeschehen, Polizeieinsätze und Verbrechen, als über den Abschluss von Friedensverträgen und positive Entwicklungen berichten.
  • Die Filmindustrie produziert mehr Actionstreifen, Thriller, Krimis und Abenteuergeschichten als Liebesfilme.
  • Und jede Versicherung lebt im Grunde vom Geschäft mit der Angst, es könnte etwas passieren.

Forschungen und Studienergebnisse

Dabei berichten Forschungen seit Langem über die negativen Auswirkungen:

  • So zeigten Studien an freilebenden Affen, dass wenn das Leittier aggressiv ist, die ganze Gruppe leidet und früher stirbt als eine Gruppe mit friedlichen, gütigen Gruppenführern. (National Geographic: Stress – SOS der Seele)
  • Oder Berichte über Esel, die es in die freie Wildbahn schafften und dort mit mehr Gefahren (Ängsten) konfrontiert wurden. Sie entwickelten mehr Gehirnmasse entwickelten, als ihre ständig umsorgten und behüteten „Gefährten“ im Stall, die lediglich als Lastentiere dienten. (Gerald Hüter: Was Kinder wirklich brauchen) Inzwischen ist allgemein bekannt, dass Angst das Gehirn blockiert und nachweislich Intelligenz vermindert.
  • Auch belegen Studien bei Müttern mit behinderten Kindern wiederum, dass Mütter, die mit diesem familiären Stress gelassener umgehen, langsamer altern als jene Mütter, die die Situation mehr als Belastung empfinden. (Buchtipp: Elisabeth Blackburn (Nobelpreisträgerin): Der Telomer-Effekt-Die Entschlüsselung des Alterns)
  • Und der Chefredakteur der Wirtschaftswoche berichtet in einem Artikel „Schafe greifen nicht nach den Sternen“, dass die lähmende Angst der Gesellschaft bereits tiefgreifende Folgen für die Kreativität zeigt.
  • Wozu das Magazin Human Resources Manager meint: „Angst ist der größte Killer von Leistung und Fortschritt.“

Fragen an die Gesellschaft

Das wirft große gesellschaftliche Fragen auf:

  • Beispielsweise ob dieser Negativtrend nicht für eine von den Krankenkassen beobachte massive Zunahme an Burnout, psychischen oder sogar chronischen Leiden verantwortlich sein könnte? (Bruce Lipton: Intelligente Zellen)
  • Wohin diese Entwicklung noch führen wird?
  • Und wie wir dem als Gesellschaft oder in der Praxis begegnen sollten?

Wege mit der Angst umzugehen

Wie können wir diese Ängste verlieren?

  • Indem wir sie zuallererst ehrlich eingestehen und uns fragen, wovor wir uns fürchten, statt Furcht zu leugnen, um cool (schwach) oder gesellschaftlich akzeptabel zu sein. So sollte es auch in der Gesellschaft mehr akzeptiert sein, psychotherapeutische Hilfe zur Akzeptanz und Überwindung der Angst in Anspruch zu nehmen.
  • Dann natürlich, indem wir uns Wissen aneignen und geistig kreativ werden. Kreativität hat den Menschen immer jede Herausforderung meistern lassen!
  • Antistressprogramme wie Autogenes Training, Yoga, Meditation usw. haben sich hierbei als sehr wirksam erwiesen.
  • Indem wir Verantwortung übernehmen und diese nicht mehr an andere abgeben. Was voraussetzt, dass wir lernen, souveräner in unserem Handeln zu werden.
  • Superintuition ist oftmals weiser als rein rechnerischer Verstand. Weshalb es weiser wäre, sich jener leisen Stimme in uns zuzuwenden und dieser mehr Vertrauen zu schenken als unserer kühlen Ratio, die alles besser weiß und dadurch ins Fettnäpfchen tritt.
  • Ebenfalls ist bei der Fülle globaler Herausforderungen länderübergreifende Zusammenarbeit und ein geistiges Miteinander gefragt – statt einem erbitterten Konkurrenzkampf.

Quellen:

Dieser Beitrag wurde von Maik Lindner verfasst. Er lebt am Stanberger See, arbeitet im sozialen und gesundheitlichen Bereich und ist Sachbuch- und Blogautor.

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