Fallvorstellung:
Patientin mit Oberbauchbeschwerden, Gewichtszunahme, Polyzystischem Ovar und Fibromyalgie.
Anamnese:
Die Patientin möchte gerne abnehmen. Sie hat 10 Kilo zugenommen. Sie hat verschiedene Diäten ausprobiert, unter anderem auch eine 4-wöchige Darmkur gemacht, auf Zucker und Kohlenhydrate verzichtet. Nichts hilft.
Auf Fragen gibt sie viele Symptome an:
- Sie leidet unter Übelkeit und Erbrechen.
- Nachdem Essen ist sie sehr müde, sie schläft auch ein.
- Sie leidet unter Völlegefühl und Blähungen, verträgt viele Nahrungsmittel nicht wie Paprika, Milch, Süßes, auch Scharfes.
- Ihr wird nachdem Essen schwindelig, sie muss auch manchmal erbrechen, besonders nach fettreicher Nahrung.
- Nach dem Erbrechen geht es ihr besser.
- Sie isst regelmäßig, am Wochenende etwas unregelmäßiger.
- Sie ist immer müde, manchmal hat sie ein benebeltes Gefühl im Kopf, dann ist ihr auch schwindelig.
- Sie hat Knöchelödeme.
- Es besteht ein unerfüllter Kinderwunsch.
- Es wurde ein Polyzystisches Ovar festgestellt, daher nimmt sie die Pille und hat dadurch keine Menstruation.
- Zudem leidet sie an Fibromyalgie: Reißen und Schmerzen in den Gelenken und in der Muskulatur.
- Sie leidet unter Stimmungsschwankungen, macht sich viele Gedanken.
In der Anamnese haben wir noch viele weitere Symptome zusammengetragen. Hier sind nur die wesentlichen Symptome aufgeführt.
Auswertung/Diagnose:
Alle Symptome sprechen aus Sicht der TCM für eine Feuchtigkeit in Milz-Pankreas, Niere und auch der Leber.
Die Zunge zeigt eine bläuliche Färbung und bei der körperlichen Untersuchung fiel eine livide Färbung der Beine auf. Die bläuliche Farbe spricht für eine Blutstase. Hier – allem voran – muss die Leber betrachtet werden.
Die Menstruationsstörungen spiegeln dies wider. Die Symptomatik wird durch die Pilleneinnahme verstärkt und unterhalten.
Die Oberbauchbeschwerden, Schwindel und Müdigkeit nach dem Essen entsprechen dem klassischen Bild einer Feuchtigkeit in Milz-Pankreas, die über den Kontrollzyklus in die Niere weitergeleitet wurde. Das erklärt das Polyzystische Ovar – hier im Zusammenspiel mit der Leberproblematik.
Behandlung:
Die Behandlung erfolgte nach den Regeln der klassischen chinesischen Akupunktur.
Am nächsten Tag erhielt ich von der Patientin per Mail ein Feedback auf die Behandlung:
„Ich wollte Ihnen nur eine kurze Mitteilung über das Ergebnis der Akupunktur vom Sonntag geben. Es ist erstaunlich, was die eine Behandlung bereits ausgelöst hat. Meine Übelkeit nach dem Essen ist etwas besser. Aber was wirklich unglaublich ist, ist dass ich nicht mehr so viel grüble und irgendwie aufgeschlossener bin. Welcher Punkt wurde da denn akupunktiert?”
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