Schwitzen, medizinisch als Diaphorese oder Transpiration bezeichnet, dient in erster Linie der Regulation unserer Körpertemperatur. In der Naturheilkunde stellt das Schwitzen, neben Aderlass, Blutegeltherapie oder Schröpfen eine Methode der Ausleitungsverfahren dar. Die sog. diaphoretische Therapie bewirkt eine Steigerung der Hautdurchblutung. Die kapillaren Gebiete des Körperkreislaufes werden geöffnet und die Schweißsekretion entsprechend angeregt.
Sinn ist es, eine Wirkung ähnlich dem Heilfieber zu erzeugen. Der Stoffwechsel kann schneller ablaufen, das Immunsystem effektiver arbeiten, ohne dass es zu einem Wärmestau kommt. Günstige Nebeneffekte sind weiterhin die Beschleunigung des Blutflusses, die Erwärmung lokaler Unterkühlungsbereiche (v.a. Hände und Füße) sowie die Durchblutungssteigerung von Muskulatur und Haut.
Die diaphoretische Wirkung kann mittels Tees, Schwitzbädern, Medikamenten oder als milde Hyperthermie mit Tiefenwärmegeräten durchgeführt werden.
Wichtig bei der diaphoretischen Therapie ist eine ausreichende Trinkmenge. Empfehlungen werden je nach Körpergewicht ausgesprochen: bis 70 kg – 2 Liter täglich; bis 90 kg – 3 Liter täglich und über 90 kg – 4 Liter täglich.
Wann ist eine Diaphorese sinnvoll?
Schwitztherapien sind bei Wärmeregulationsstörungen, Kopfschmerzen durch verspannte Nackenmuskeln oder auch beim sog. Zervikobrachialsyndrom angezeigt.
Achtung bei Hautkrankheiten, fieberhaften Zustände und akuten rheumatischen Erkrankungen. Hier ist von eine therapeutischen Diaphorese abzusehen.
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