So wunderschön weiß gesprenkelt präsentiert sich unser Leipziger Auenwald im April. Jetzt im März ist also noch die beste Zeit, um den geruchsmarkanten Bärlauch zu sammeln. Denn wenn er bereits in der Blüte steht, hat er schon zu viele Bitterstoffe entwickelt und verändert sich somit im Geschmack. Doch bei allem Sammeleifer muss unbedingt darauf geachtet werden, dass man nicht aus Versehen Maiglöckchenblätter in den Korb wandern lässt. Sie sind hochgradig giftig und ein Verzehr kann tödlich enden! Aus diesem Grunde möchten wir Ihnen noch einmal kurz die markantesten Unterschiede darlegen, damit Sie auch mit einem guten Gefühl Ihre Suppe, Ihr Pesto oder all die andere Köstlichkeiten genießen können.
Wie erkennt man Bärlauch?
Das klassische Unterscheidungsmerkmal ist der typische Knoblauchgeruch, doch hat man einmal echten Bärlauch Geruch an der Hand, ist es schwierig, herauszufinden, ob die neu gesammelten Blätter auch so reichen, oder nicht. Daher ist dies nur ein sehr eingeschränkt nutzbares Merkmal des sog. Wald-Knoblauchs.
Besser ist es auf typische Unterschiede des Aussehens zu achten. Hier sind vor allem der Stängel und die Blattader bzw.- festigkeit zu nennen. Bärlauch hat einen dreieckigen freiliegenden Stiel, die Blätter sind weich und die Blattadern verlaufen parallel zum Stiel Abstand zueinander (3-4 mm). Beim Maiglöckchen ist eine rosa-braune Haut um den runden Stiel angelegt, an einem Stiel wachsen meist zwei Blätter (beim Bärlauch nur eines pro Stiel) und die Blätter sind etwas härter und mit eng parallel verlaufenden Blattadern versetzt. Sammelt man während der Blütezeit noch Bärlauchblätter, so ist auch eine Unterscheidung an Hand der Blüten sehr gut möglich. Bärlauchblüten stehen fest nach oben und erinnern in Ihrer Form an kleine zarte weiße Sterne. Die ebenfalls weißen Blüten der Maiglöckchen hängen an einem zarten Stiel herab.
Verwendung
Zu Hause angekommen, empfiehlt es sich die Blätter gleich frisch zu verwenden. Besonders flink ist ein herrlich frischer Frühlingsquark mit Bärlauch zubereitet. Aber auch andere zahlreiche Rezepte bieten sich zum Ausprobieren an. Verwenden Sie Bärlauch nur frisch, da die Inhaltsstoffe beim Trocknen verloren gehen.
Wirkung
Bärlauch (Allium ursinum) enthält die gleichen Wirkstoffe wie Knoblauch. Seine wichtigsten Inhaltsstoffe sind schwefelhaltige ätherische Öle, Senfölglycoside, Vitamin C und zahlreiche Mineralstoffe.
Durch das Zerreiben, Zerschneiden und Verarbeiten, werden die Zellen des Bärlauchs beschädigt. Dabei verwandelt sich das ätherische Öl Alliin in die für den Knoblauchgeruch verantwortliche Alkylsulfensäure. Diese wiederum zerfällt dann in weitere Bestanteile, die allesamt desinfizierend, blutgefäßreinigend und atemwegsbefreiend wirken.
Bärlauch wirkt verdauungsfördern und stoffwechselanregend, er vertreibt die Frühjahrsmüdigkeit – hier wirken die scharf schmeckenden Senfölglykoside als natürlicher Muntermacher.
Vitamin C und der hohe Gehalt an pflanzlichem Eisen fördern die Blutbildung und können so einem Eisenmangel entgegenwirken.
Zudem enthält Bärlauch Magnesium, Mangan und weitere Mineralstoffe, die für einen gesunden Körper notwendig sind.