Die Neurodermitis gehört zu den sogenannten atopischen Erkrankungen, zusammen mit allergischem Asthma und dem Heuschnupfen. Obwohl die Neurodermitis keine neurologische Ursache hat, wie man früher angenommen hat, ist der Name erhalten geblieben. Die atopischen Krankheiten entstehen aus einem komplexen Zusammenspiel vieler Faktoren, darunter Umwelteinflüsse wie Gifte in Luft, Wasser oder der Nahrung. Darüber hinaus spielen erbliche Faktoren und eine Allergieneigung eine Rolle bei der Entstehung. Vor allem Kinder sind betroffen, Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 15% aller Kinder an Neurodermitis erkranken. Oft bessern sich die Symptome, wenn die Kinder erwachsen werden.
Die Symptome der Neurodermitis sind vor allem starker Juckreiz und eine gerötete, trockene und oft verdickte Haut. Die bevorzugten Areale sind die Beugeseiten von Ellbogen und Knie sowie der Hals und der Kopf. Das starke Jucken verleitet den Patienten zum Kratzen, wodurch sich die verletze Haut entzünden und der Besiedelung mit gefährlichen Bakterien, Pilzen oder Viren Vorschub leisten kann. Die Neurodermitis gehört zu den Psychosomatischen Krankheiten, d.h. dass seelischer Stress die Symptome begünstigen oder auslösen kann. Auf der anderen Seite belastet die Erkrankung die Patienten psychisch, sodass sich dadurch wiederum die Symptome verschlechtern – ein Teufelskreis.
Was kann man gegen Neurodermitis tun?
Eine Heilung der Neurodermitis ist aus schulmedizinischer Sicht nicht möglich, hier wird eine Linderung der Symptome angestrebt. So kommen z.B. Kortison und andere Immunsuppressiva oder Antihistaminika zur Anwendung, um die Entzündungen und die allergischen Komponenten zu lindern. Ebenso werden begünstigende Faktoren, sogenannte Provokationsfaktoren ermittelt, damit der Patient bestimmte Nahrungsmittel, Kosmetika, Bekleidungsmaterial und Ähnliches vermeiden kann.
Aus der Pflanzenheilkunde kommen verschiedene Präparate, die die Haut unterstützen und die Heilung der verletzten Partien fördern, besonders Nachtkerzenöl, Hanföl und Johanniskrautöl. Aber auch die bewährte Harnstoff- oder Ringelblumensalbe können helfen. Mit chinesischer Kräutertherapie lassen sich z.T. gute Erfolge erzielen, allerdings ist die Therapie langwierig (sie kann mehrere Monate bis hin zu einem Jahr umfassen) und dadurch kostspielig. Bei der Neurodermitis gibt es kein einheitliches Entstehungsmuster, deshalb müssen bei der naturheilkundlichen Therapie besonders die Lebensumstände des Patienten und seine seelische Situation ermittelt werden, damit eine begleitende psychotherapeutische Betreuung greifen kann. Bei der Ernährung müssen unbedingt allergene Faktoren ermittelt und ausgeschlossen werden, auch sollten nur frische, möglichst unbelastete und selbst zubereitete Speisen verzehrt werden. Auch die verwendete Kleidung sollte so gut es geht frei von belastenden Farbstoffen oder Materialien sein. Meeres- oder Gebirgsluft können im Urlaub die Beschwerden oft gut lindern.
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Dieser Beitrag wurde von Dr. Arnd Küper, Inhaber der Deutschen Heilpraktikerschule Aschaffenburg, verfasst.
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