Ab- bzw. Ausleitungsverfahren oder auch Entgiftungstherapie genannt, finden heute in jeder Naturheilpraxis Anwendung. Es handelt sich hierbei um eine der ältesten Heilverfahren und geht bis in die Zeit von Hippokrates von Kos (ca. 460 – 370 v. Chr.) zurück.
Ausleitungsverfahren sind Behandlungsverfahren, die die Ausscheidung von abgelagerten Stoffwechselendprodukten anregen. Diese klassische Methode der Naturheilkunde dient dazu, gestörte Funktionen des Körpers zu regulieren, indem direkt oder indirekt lokale Stauungen beseitigt werden. Der bedeutende Arzt Dr. med. Bernhard Aschner (1883 – 1960), Dozent für Neurophysiologie und Gynäkologie, hat durch intensive Forschung und Experimente einige alte Heilverfahren dem Vergessen entrissen und in mehreren Büchern beschrieben. Aschners Formen verbanden externe Methoden mit inneren Anwendungen als ein Gesamtkonzept einer Konstitutionstherapie.
Schröpfen und Blutegel-Therapie
Ein bekanntes Ausleitungsverfahren ist das unblutige Schröpfen: Hier wird die Stoffwechselleistung der Zelle aktiviert, die Zirkulation von Blut und Lymphe aktiviert und eine schmerzlindernde Wirkung erzeugt. Beim unblutigen Schröpfen erzielt man durch das Aufsetzen von Schröpfköpfen durch Luftpumpen oder Vakuumieren eine Saugwirkung.
Beim blutigen Schröpfen wird vor dem Aufsetzen der Schröpfköpfe die Haut vorab leicht angeritzt, sodass beim Schröpfen Flüssigkeit wie Blut austritt.
Die Blutegel-Therapie sowie der Aderlass oder auch das sogenannte Baunscheidtieren sind weitere bekannte Ausleitungsverfahren. Das Baunscheidtverfahren ist ein Hautableitungsverfahren, bei dem über eine großflächige Reizung ein künstlicher Ausschlag produziert wird. Dabei wird durch vorherige Stichelung der Haut und anschließende Behandlung mit reizenden Ölen wie dem Baunscheidtier-Öl eine lokale Entzündung herbeigeführt. Einige Erkrankungen, bei denen sich das Baunscheidtieren besonders bewährt hat sind u. a. neurologische Erkrankungen (zum Beispiel Migräne), funktionelle Beschwerden (z.B. funktionelle Herzbeschwerden), Verdauungsstörungen (z.B. chronische Verstopfung, Reizmagen, Gastritis), akute und chronische Entzündungen (z.B. Gicht, Rheuma) und Erkrankungen des Bewegungsapparates (z.B. Arthrose).
Fazit
Aus- und Ableitungsverfahren können als Begleittherapie genutzt werden. Es existieren keine bekannten Grenzen dieser Behandlung, wobei der Behandler evtl. Unverträglichkeiten gegen eingesetzte Hilfsmittel vor der Behandlung abklärt.
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