Heute ist Weltfrauentag… und der Thementag Niere! Eine genderorientierte Betrachtung der Nieren? Warum nicht! Mit Frauen kenne ich mich aus. Ich bin ja eine. Und Nieren habe ich auch zwei.
Die Frauen
Die Beschreibung der Frau würde an dieser Stelle zu weit führen, einige Männer sagen sogar, wir seien unbeschreiblich…
Die Nieren
Die Nieren dagegen befinden sich bei beiden Geschlechtern unterhalb des Zwerchfells rechts und links der Aorta und der großen unteren Hohlvene. Ihre Gestalt erinnert an Bohnen (deswegen heißt es auch Kidneybohnen) und nach hinten sind sie durch die meist starke Rückenmuskulatur gut geschützt.
Ohne Nieren können wir nicht leben, auch wir Frauen nicht. Die Nierenleistung ist enorm: Innerhalb von 24 Stunden produzieren sie je nach Trinkmenge etwa 170 Liter Primärharn – das sind 17 Eimer voll, nur damit wir Frauen uns das einmal vorstellen können…
Dieser Primärharn wird in den Nieren durch unseren Blutdruck regelrecht abgepresst und gefiltert; etwa 99 % werden rückresorbiert. Die restliche Menge ergibt – je nach Trinkmenge – dann 1,5 Liter Urin, den wir täglich mit den harnpflichtigen Stoffen Kreatinin, Harnstoff und Harnsäure ausscheiden.
Und wo bleiben jetzt die Frauen? Aufgrund unserer Anatomie leiden wir Frauen tatsächlich öfter an Infektionen der Blase und Niere. Unsere Harnröhre ist wesentlich kürzer als beim männlichen Geschlecht. So können Erreger entscheidend häufiger aufsteigen und nicht nur Blasenentzündungen verursachen, sondern auch beispielsweise die sehr schmerzhafte Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis).
Die Naturheilkunde
Übrigens: Nicht ganz zufällig möchte ich an dieser Stelle den Frauenmantel vorstellen:
Der Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) ist eine zarte Pflanze, die weltweit auf Wiesen und in lichten Wäldern gedeiht. Wie ihr Name bereits erahnen lässt, wird diese Pflanze in der Naturheilkunde gerne bei Frauenleiden eingesetzt, allerdings nutzen wir Heilpraktiker sie ebenfalls oft lindernd bei Nierenleiden, hat sie doch laut Volksheilkunde einen nierenstärkenden und harntreibenden Effekt.
Eine weitere wichtige Pflanze ist der Löwenzahn (Taraxacum officinale), der nicht nur durch seine harntreibende Wirkung von uns Naturheilkundlern bei Nieren- und Harnsteinen eingesetzt werden kann, sondern dem auch eine blutbildende Wirkung bei starken Menstruationen sowie Linderung bei Wechseljahrbeschwerden nachgesagt wird.
Nicht vergessen möchte ich an dieser Stelle die Goldrute (Solidago virgaurea), die ihren Platz in vielen Teemischungen und Fertigpräparaten findet.
Frauen sind einfach nur anders
Die Natur hält einen unendlichen Schatz an Pflanzen, Heilkräutern und Arzneidrogen für uns bereit – und mit „uns“ meine ich uns alle, Frauen wie Männer. Wir sind alle nicht besser und nicht schlechter, einfach nur ein bisschen anders.
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