Die 2-jährige Ausbildung zum Heilpraktiker für Psychotherapie an der Deutschen Heilpraktikerschule ® Freiburg beinhaltet sowohl die theoretische Ausbildung als auch die praktische Grundausbildung für die psychotherapeutische Tätigkeit. Damit erfüllt sie alle Voraussetzungen für die Prüfung zum/r HeilpraktikerIn für Psychotherapie beim Gesundheitsamt. Aus den verschiedenen psychotherapeutischen Verfahren haben wir den Personzentrierten Ansatz ausgewählt, was einen wesentlichen Bestandteil der praktischen Ausbildung an unserer Schule darstellt. Dieser ist sowohl wissenschaftlich als auch von den Gesundheitsämtern bei der mündlichen Prüfung zum/r HeilpraktikerIn für Psychotherapie seit Jahrzehnten ein anerkanntes psychotherapeutisches Verfahren.
Wozu eine praktische Ausbildung in Personzentrierter Gesprächsführung?
Wissen und Können – oder anders: Theorie und Praxis – sind bekanntlich „zwei Paar Stiefel“. Gerade im Bereich der Psychotherapie ist es möglich, das eigene Wissen mit unzähligen Theorien und psychotherapeutischen Ansätzen zu füllen und endlos zu erweitern. Diese sind hilfreich und auch notwendig (für den/die TherapeutIn!), um (zwischen-) menschliches Verhalten und Erleben besser verstehen zu können. Dem/r KlientIn dient dieses Wissen jedoch häufig nur wenig bzw. nur indirekt.
In der Personzentrierten Gesprächsführung wird die Theorie der Personzentrierten Psychotherapie für den/die KlientIn lebendig und erfahrbar. Und genau darum geht es: dem/der KlientIn zu ermöglichen, eine neue und heilsame (Beziehungs-)Erfahrung zu machen.
In der Personzentrierten Gesprächsführung steht daher nicht die Theorie, sondern die Praxis im Vordergrund. Auch sind hier weniger Techniken, als vielmehr eine Grundhaltung von Bedeutung, durch die ein Mensch in seinem heilsamen Entwicklungsprozess begleitet werden kann.
Wie entsteht eine heilsame therapeutische Beziehung?
In der Personzentrierten Psychotherapie steht die (therapeutische) Beziehung im Mittelpunkt der Therapie.
Die meisten psychischen Störungen entstehen aus dysfunktionalen Beziehungen, aus verletzenden Beziehungserfahrungen. Als kleine Kinder wachsen wir in eine bestehende Lebenswelt hinein und passen uns an diese an. Wenn wir mit unseren natürlichen Gefühlen und Bedürfnissen nicht akzeptiert und gesehen werden, können wir teilweise Verhaltensweisen und eine Vorstellung von unserer Umwelt wie auch von uns selbst entwickeln, die uns daran hindern, Selbstvertrauen und eine innere Sicherheit auszubauen. Es entstehen Verzerrungen, wodurch sich psychische Störungen entwickeln (können).
In der Personzentrierten Psychotherapie stellt der/die TherapeutIn einen geschützten Raum her, in dem der/die KlientIn sich selbst so erfahren darf, wie er/sie wirklich ist. Mit allen subjektiven Gefühlen und Gedanken, ohne dass diese be- oder verurteilt werden:
Der Personzentrierten Gesprächsführung und Psychotherapie liegen drei Grundvariablen zugrunde, wie ein solcher Raum hergestellt werden kann, die der Begründer Prof. Carl Rogers (1902-1987) in seiner umfangreichen Psychotherapieforschung herausgefunden hat. Diese sind 1. Empathie, 2. bedingungslose Wertschätzung und 3. Authentizität. Diese Variablen nennt Rogers als notwendig und hinreichend für die Entwicklung eines angstfreien Raumes, in dem der/die KlientIn sich frei äußern und mit sich selbst auseinandersetzen kann. Übersetzt heißt das: Wenn ich mich als TherapeutIn in der therapeutischen Beziehung als Mensch/ Person authentisch zeige, wenn ich mich voll und ganz auf das innere Erleben des/r Klientin empathisch einlasse und ihn/sie dabei als Mensch wertschätze und nicht ver- oder beurteile, wird sich der/die KlientIn zu ihrer eigenen psychischen Gesundheit entwickeln („Selbstaktualisierung“).
Wie wird die Personzentrierte Gesprächsführung vermittelt und gelernt?
Vielleicht wurde bereits bis hier deutlich, dass es sich in der Personzentrierten Gesprächsführung mehr um eine Haltung als um eine Methode oder Technik handelt. Sie ist ohne Vorkenntnisse und auch ohne psychologisches Vorwissen erlernbar. In der Ausbildung werden zahlreiche Gesprächsübungen durchgeführt, in der sicherlich auch Gesprächstechniken vermittelt werden – jedoch dienen diese grundsätzlich der Entwicklung der beschriebenen Haltung, durch die ein therapeutisches Klima möglich wird, in dem der/die KlientIn mit Hilfe des/r TherapeutIn „selbst zu Erkenntnissen“ gelangt, für sich neue Strategien entwickelt, bzw. vorhandene Ressourcen zu (re-)aktivieren beginnt und zunehmend Selbstvertrauen und Autonomie entwickelt. Der/die TherapeutIn wird so zum/r BegleiterIn des eigenen Prozesses des/r KlientIn hin zu psychischer Gesundheit.
Wenn Sie Interesse haben, diesen äußerst respektvollen psychotherapeutischen Ansatz in einem therapeutischen Verhältnis zwischen TherapeutIn und KlientIn „auf Augenhöhe“ zu erlernen, freuen wir uns sehr, wenn Sie Teil unserer motivierten, interessierten und lebendigen Ausbildungsgruppe werden!
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