Medikamente in der Schwangerschaft – was darf ich einnehmen?

Medikamente in der Schwangerschaft – was darf ich einnehmen?

Medikamente in der Schwangerschaft – was darf ich einnehmen: Die spannendste Zeit im Leben einer Frau ist sicher die Schwangerschaft. Vor allem wenn sie das erste Mal erlebt wird. Körper und Geist verändert sich und die Hormone stehen Kopf. Als wenn das schon nicht genug wäre, womit sich die Frauen auseinandersetzen müssen, kommt meistens irgendwann der Punkt und es macht sich Unsicherheit breit: Erkältung, Magen-Darm-Beschwerden oder Schwangerschaftsübelkeit? Was darf ich einnehmen? Muss ich wirklich leiden oder gibt es Möglichkeiten, meinen Körper zu unterstützen, ohne dass mein Kind leidet?

Ja, auf jeden Fall. Aus ethischen Gründen werden an schwangeren Frauen keine Studien gemacht. Demzufolge kann keine evidenzbasierte Aussage zur Einnahme von Medikamenten in der Schwangerschaft getroffen werden. Aber es gibt Erfahrungsberichte zu schulmedizinischen Medikamenten, die jederzeit nachgelesen werden können. Mittlerweile gibt es sie auch als App. Das soll den werdenden Müttern die Angst nehmen. Aber die meisten Frauen suchen erstmal Hilfe in der Welt der Pflanzen- bzw. Naturheilkunde. Und damit ist den werdenden Müttern schon sehr geholfen.

Medikamente in der Schwangerschaft – was ist geeignet?

Grundsätzlich ist keine Therapiemethode zu 100 Prozent für Schwangere geeignet. Deshalb bedarf es hier zumindest einem Nachlesen. Aber da es ausreichend Literatur gibt, ist das das geringste Übel. Ich möchte Ihnen im Folgenden die gängigsten Therapiemethoden vorstellen und mögliche Beispiele zur Anwendung geben.

Aromatherapie

Die Welt der ätherischen Öle ist faszinierend. Denn die Aromatherapie hat nachweislich einen positiven Einfluss auf körperliche und psychische Beschwerden. Sie sind innerhalb kurzer Zeit im Körper und können nach 20 Minuten durch ihre chemischen Eigenschaften in jeder Körperzelle nachgewiesen werden. Das macht sie sehr effektiv. Innerlich sollten sie daher in der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Aber zur Inhalation oder verdünnt zur Anwendung auf der Haut können viele Vertreter unbedenklich verwendet werden. Als Basisöle zur Verdünnung eigenen sich vor allem Mandelöl und Jojobaöl.

Eine Koryphäe auf dem Gebiet ist die Hebamme Ingeborg Stadelmann. Sie gibt in ihren Büchern Tipps rund um Schwangerschaft und Stillzeit zu den Themen Aromatherapie und Phytotherapie. Hier ein paar Beispiele:

  • Thymian: zur Inhalation oder Einreibung bei Erkältung und Husten
  • Engelwurz: zur Inhalation und als Salbe bei Schnupfen
  • Zitrusöle: zur Inhalation bei Übelkeit und Erbrechen
  • Fenchel/Kümmel: zur Einreibung bei Blähungen und Verstopfung

Homöopathie

Sie scheidet die Geister wie keine andere Therapieform. Dabei sehen die meisten nur die Hochpotenzhomöopathie. Die Homöopathie ist erst einmal nur ein spezielles Herstellungsverfahren. Sie kann auch die Wirkstärke einer normalen Tinktur beinhalten (Urtinktur) und ist damit zu 100 Prozent stofflich. Also, je nach Einstellung zu dem Thema, lohnt es sich, ins Detail zu schauen, statt den Vorurteilen aus Unwissenheit zu viel Raum zu geben. Sie stellt eine schonende und wirkungsvolle Möglichkeit dar, die durch die kontrollierte Wirkstoffmenge vor allem für Schwangere und Stillende geeignet ist.

Auch die Anthroposophie bedient sich teilweise der Herstellungsweise der Homöopathie, bewegt sich im Gegensatz zu ihr aber ausschließlich im nachweisbaren Bereich der Inhaltsstoffe. Firmen wie WALA oder Weleda sind Vorreiter und bieten viele Präparate, die auch in Schwangerschaft und Stillzeit verwendet werden können.

  • Sepia/Nux vomica – bei Übelkeit, Erbrechen
  • Allium cepa – bei Fließschnupfen
  • Tonsipret® Tabletten – bei Halsschmerzen
  • GrippHeel® – allgemein bei grippalen Infekten
  • WALA Meteoreisen – zur Immunstärkung
  • WALA Gentiana – zur Förderung der Verdauung
  • Magenglobuli – bei Übelkeit, Erbrechen

Bachblütentherapie

Bachblüten werden vor allem bei seelisch-psychischen Beschwerden eingesetzt bzw. bei psychosomatischen Befindlichkeiten. Der Vorteil an dieser Therapieform ist, dass man hier eine individuelle Mischung von Apotheken anfertigen lassen kann. Diese sind auch alkoholfrei möglich. Sie stellt also für sensible Frauen eine tolle Möglichkeit dar, bei denen sich Sorgen und Ängste schnell auf den Körper und die Stimmung legen.

  • Crab Apple – allgemein hormonell ausgleichend, vor allem bei Stimmungsschwankungen und Schwangerschaftsübelkeit

Gemmotherapie

Sie heißt übersetzt Knospentherapie und ist noch relativ jung und unbekannt. In Frankreich ins Leben gerufen, nutzt die Gemmotherapie die wirksamen Inhaltsstoffe der Pflanzenknospen. Denn sie sind vollgepackt, mit Stoffen, aus denen später ganze Pflanzenteile werden sollen. Regeneration, Balance und Kraft sind ihr Steckenpferd. Sie können das Hormonchaos ausgleichen und sind vor allem bei Beschwerden im ersten Trimenon sehr hilfreich. Zudem sind sie hilfreich zur Unterstützung des Immunsystems, sollte doch mal ein Infekt vorbeischauen. Bis auf sehr wenige Ausnahmen können fast alle zur Verfügung stehenden Gemmomazerate verwendet werden.

Sie enthalten zwar Alkohol, er ist aber bei der geringen Dosierung zu vernachlässigen, da er dann dem Alkoholgehalt üblicher Nahrungsmittel entspricht, wie Obst oder auch Brot. Diese entwickeln durch die Gärung im Darm auch geringe Mengen Alkohol, die dem Baby nicht schaden. Wer sich dennoch unsicher ist, kann diese auch in etwas warmen Tee geben und kurz stehen lassen, damit der Alkohol verdunstet. Das gilt grundsätzlich für alle alkoholhaltigen Mittel.

  • Ribes nigrum, Rosa canina – bei Erkältungen
  • Rubus ideaus, Malus sylvestris – hormonausgleichend
  • Ribes nigrum, Ficus carica – bei Sodbrennen

Phytotherapie

Sie ist wohl die beliebteste und sogleich älteste Therapiemethode der Menschheit. Die Phytotherapie reicht von traditioneller Erfahrungsheilkunde bis hin zu evidenzbasierter Medizin. Es ist also für jeden was dabei.

Aber auch hier sollte man wissen, was man tut, den nicht alle Pflanzen sind geeignet. Und dennoch gibt es ausreichende Möglichkeiten, die während einer Schwangerschaft unbedenklich verwendet werden dürfen. Vor allem Tees sind beliebt, da sie sehr wirksam sind und trotzdem die sensiblen Vorgänge in einer schwangeren Frau respektieren.

  • Fenchel, Kümmel, Anis, Koriander, Kamille – bei Verstopfung, Blähungen
  • Alginate (Konzentrate aus Algen – Gaviscon®) – bei Sodbrennen
  • Thymian in Teemischungen, nicht einzeln – bei Erkältung
  • Himbeerblätter – zur Geburtsvorbereitung

Fazit: Medikamente in der Schwangerschaft

Es gibt also ausreichende Möglichkeiten, auch während der Schwangerschaft therapeutisch zu agieren. In den letzten Jahren haben sich immer mehr „Mutter-Kind-Apotheken“ am Markt etabliert. Diese beraten auch zum Thema Schwangerschaft. Sie ist ja zum Glück doch noch für viele eine Anlaufstelle in Thema Beratung.

Weiterführende Literatur zu Medikamente in der Schwangerschaft:

  • Aromatherapie von der Schwangerschaft bis zur Stillzeit von Ingeborg Stadelmann
  • Gemmotherapie von Cornelia Stern
  • Homöopathie für Schwangerschaft und Babyzeit von Markus Wiesenauer
  • Bachblüten in Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit von Christina Casagrande
  • Arzneimittel in Schwangerschaft und Stillzeit von Smolich/Jansen

 

Hier finden Sie alle Informationen zu unserer Online-Ausbildung Phytotherapie.

 

Dieser Beitrag wurde von Kristin Metz, Tutorin der Online-Ausbildung Phytotherapie, verfasst.

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