Kalte Hände und Füße nicht nur zur kalten Jahreszeit – die Bedeutung aus Sicht der TCM

Kalte Hände und Füße nicht nur zur kalten Jahreszeit – die Bedeutung aus Sicht der TCM: Ständig kalte Hände und kalte Füße haben aus Sicht der westlichen Medizin keine pathologische Bedeutung. Dennoch handelt es sich hier bei näherer Betrachtung um Durchblutungsstörungen in der Körperperipherie. Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird dieses Symptom dem Element Erde und damit dem Organsystem Magen-Milz/Pankreas als Yang-Mangel-Symptom zugeordnet.

Kalte Hände und Füße – Traditionelle Chinesische Medizin

Gemäß der traditionellen Lehre zirkuliert:

  • das Herz Blut in den großenGefäßen
  • sowie Milz-Pankreas Blut und Körperflüssigkeiten in derKörperperipherie.

Damit ist gewährleistet:

  • die Durchblutung im Kapillarbett
  • und vor allen Dingen der Stoffwechsel in den Geweben und Organen.

Über den Lymphfluss reguliert Milz-Pankreas:

  • den Transport vonAbfallprodukten aus dem Stoffwechsel
  • und steuert den Flüssigkeitshaushalt in den

Mit dem Blut verteilt Milz-Pankreas:

  • Wärme
  • und Nährstoffe.

Ist Milz-Pankreas-Yang im Mangel, kann es:

  • zu peripheren Durchblutungsstörungen mit kalten Händen und Füßen,
  • aber auch zu klinisch manifesten Erkrankungen wie Morbus Raynaud kommen.

Weitere Folgen der mangelhaften Durchblutung können:

  • Wundheilungsstörungen wie Ulcus cruris
  • oder schlechte Wundheilung mit der Bildung von Narbenkeloiden sein.

Wenn Milz-Pankreas seine Funktion nicht erfüllen kann, entwickeln sich sogenannte MP-Yang-Mangel-Muster mit oder ohne Yin-Stagnation.

Milz-Pankreas-Yang-Mangel-Muster

Der Milz-Pankreas-Yang-Mangel ist eins der häufigsten Krankheitsmuster in der westlichen Welt. Dies ist einerseits durch unsere kulturelle Ernährung, andererseits auch durch unsere moderne Lebensweise zu erklären. Hauptfaktoren sind:

  • falsche Ernährung,
  • Mangelernährung im Sinne einer Malabsorption (gestörte Dünndarmfunktion/Reizdarm/gestörte Darmflora) und diätetisch
  • sowie der emotionale pathogene Faktor Sorgen, Grübeln.

Weitere Zeichen eines Milz-Pankreas-Yang-Mangels

  • Müdigkeit nach den Mahlzeiten
  • Schweregefühl in den Extremitäten
  • Breiige Stühle, Durchfall, Blähungen, „Reizdarm“
  • Schwindelgefühl „wie benebelt im Kopf“
  • Durchblutungsstörungen (kalte Hände, Füße, Ohren und Nase), Muskelkrämpfe
  • Ernährungsstörungen (Polyneuropathie, Wundheilungsstörungen)
  • Ödeme (Oberlider, Gesicht und Extremitäten) u.v.m.

Therapie/Maßnahmen

Neben der Akupunktur und oft auch der Darmsanierung ist es unabdinglich, dass der Betroffene seine Ernährung umstellt.

Diätetische Maßnahmen

Zu empfehlen sind:

  • wärmende, aufbauende Speisen wie z.B. Kraftbrühen, warmes Frühstück (Congees/Hirsebrei)
  • rote Fleischsorten wie Rind, Schwein, Lamm und Wild (in Maßen genossen)
  • Kabeljau, Hering, Scholle, Thunfisch, Forelle und generell geräucherte Fischsorten
  • Frühlingszwiebeln, Lauch, Kohl, Fenchel, Zwiebel, Rotkraut, Süßkartoffeln
  • Wintergemüse wie Rote Bete und Kürbis
  • wärmende Gewürze wie Zimt, Kardamom, Nelke, Anis.

Zu vermeiden sind:

  • kaltes, saures Essen (z.B. Rohkost, Südfrüchte),
  • Milch – Milchprodukte,
  • Weißmehl und Weißzucker,
  • Rohkost.

Hirsebrei zum Frühstück

Zutaten:

  • Hirse
  • Wasser
  • Trockenobst oder frisches Obst
  • Honig
  • Zimt
  • Sahne
  • Nüsse

Zubereitung:

  1. Ein Teil Hirse (2 Eierbecher voll) auf 6 Teile Wasser geben.
  2. Die Hirse langsam vor sich hin köcheln lassen (ca. 45 Minuten – auch bis zu 2 Stunden). Die Hirse sollte jetzt aufgequollen sein.
  3. Geben Sie nach Geschmack Trockenobst oder frisches Obst dazu.
  4. Den Brei abschmecken nach Belieben: mit Honig und Zimt und einem kleinen Schuss Sahne (das ist etwas cremiger und schmeckt besser).
  5. Nach Geschmack können auch ein paar Nüsse dazugegeben werden.

Hinweis: Statt Hirse kann auch Rundkornreis verwendet werden. Sie haben ein gutes, reichhaltiges Frühstück, das dem Körper alle Nährstoffe zuführt, die er braucht. Hirse enthält zudem viele Spurenelemente und Mineralstoffe. Schon nach kurzer Zeit kann man sehen, dass Haare, Nägel und Haut schöner werden.

Chinesische Hühnersuppe

Zutaten:

  • Suppenhuhn oder Hähnchen
  • Wasser
  • Suppengemüse
  • Gewürze nach Belieben

Zubereitung:

  1. Das Suppenhuhn (besser Hähnchen) mindestens 8 Stunden in reichlich Wasser köcheln lassen. Nach dieser Kochzeit zerfällt das Huhn, in seine Einzelteile.
  2. Das Huhn entnehmen (meist kann das Fleisch nicht mehr verwertet werden).
  3. Dann erst Suppengemüse nach Bedarf zufügen und nach Belieben würzen. Bei Blutmangel empfiehlt es sich, eine Angelikawurzel mitzukochen.
  4. Die Kochzeit kann beliebig verlängert werden – in China werden diese Suppen bis zu 72 Stunden gekocht.

Hinweis: Aus traditioneller Sicht gehen die Nährstoffe des Huhns und die Wärmeenergie des Kochens in die Brühe über. Die chinesische Hühnersuppe versorgt den Körper mit Nährstoffen, wirkt blutaufbauend und wärmend – außerdem ist sie extrem lecker!

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Dieser Beitrag wurde von Claudia Kuhly verfasst.

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