Unter dem Motto „Hepatitis eliminieren!“ findet am 28.07.2017 der Welt-Hepatitis-Tag statt.

Unter dem Motto „Hepatitis eliminieren!“ findet am 28.07.2017 der Welt-Hepatitis-Tag statt.

Unter dem Motto „Hepatitis eliminieren!“ findet am 28.07.2017 der Welt-Hepatitis-Tag statt.

Was ist Hepatitis?

Hepatitis ist eine entzündliche Erkrankung der Leber durch Viren. Diese kann durch verschiedene Virustypen hervorgerufen werden und geht mit dem Untergang der Leberzellen und meist einer Gelbsucht einher. Die akute Virushepatitis ist eine der häufigsten und schwersten Infektionskrankheiten in Deutschland. Dauert die Erkrankung länger als 6-12 Monate an, spricht man von einer chronischen Hepatitis.

Die Leber, als das größte Organ des Menschen, spielt eine zentrale Rolle im Stoffwechsel. Sie entzieht dem Blut giftige und gefährliche Stoffe und bildet die Gallenflüssigkeit für unsere Fettverdauung. Sie speichert Glukose, Eisen und fettlösliche Vitamine und stellt diese bei Bedarf dem Körper wieder zur Verfügung.

Hepatitisformen

Die wichtigsten Hepatitisformen sind die Virushepatiten A bis E. Trotz der verschiedenen Viren haben die Erkrankungen ein ähnliches klinisches Erscheinungsbild und einen typischen dreiphasigen Verlauf.

Hepatitis A

Der Erreger ist das Hepatitis-A-Virus (HAV). Er ist weltweit verbreitet, vor allem in südlichen Ländern und schlechten Hygienestandards. Der Übertragungsweg sind Schmierinfektionen oder durch keimbelastete Nahrungsmittel (in südlichen Ländern vor allem rohe Meeresfrüchte) und Wasser. Die Infektion heilt für gewöhnlich selbst aus. In der Regel gibt es keine chronischen Verläufe. Bei vorgeschädigter Leber kann eine Infektion sehr schwer verlaufen und zu Leberversagen führen. Schützen kann man sich durch eine wirksame Impfung vor Reiseantritt in Regionen,  in denen das HAV-Virus verbreitet ist. Nach durchlaufener Erkrankung besteht lebenslange  Immunität gegen den Erreger.

Hepatitis B

Das Hepatitis-B-Virus (HBV) kommt weltweit vor und wird durch Blut und andere Körperflüssigkeiten, wie Speichel, Samenflüssigkeit und Vaginalsekret übertragen. Mit dem Virus anstecken kann man sich durch Geschlechtsverkehr,  Hygienemängel im medizinischen Bereich oder beim Tätowieren und Piercen. Hepatitis B kann auch von einer infizierten Mutter auf das Neugeborene übertragen werden. In 90 % der Fälle bei Erwachsenen heilt eine Infektion mit Hepatitis B ohne Folgen von selbst aus.

Bei Kindern und  Menschen mit geschwächten Immunsystem oder chronischen Erkrankungen verläuft eine Infektion sehr häufig chronisch und das Risiko einer Leberzirrhose und Leberkrebs nimmt zu. Eine akute Infektion wird nicht behandelt. In schweren Fällen kommen virushemmende Medikamente zum Einsatz. Bei einer chronischen Hepatitis B wird das Virus mit Medikamenten an der Vermehrung gehemmt und die Erkrankung kommt zum Stillstand.

Die WHO schätzte im April 2017, dass es weltweit 257 Mio. Menschen chronisch mit Hepatitis infiziert sind. In Deutschland sind es ca. 300.000 Menschen, die mit dem Virus leben. Gegen das Virus gibt es eine wirksame Impfung welche von der STIKO empfohlen ist. Außerdem schützen die Einhaltung der Hygienemaßnahmen bei Kontakt mit fremdem Blut und Kondome beim Geschlechtsverkehr.

Hepatitis C

Die Übertragung des Hepatitis-C-Virus (HCV) erfolgt ähnlich wie beim Hepatitis-B- Virus über Kontakt mit infiziertem Blut, weniger aber durch sexuelle Übertragung. Eine Infektion bei  „Alltagskontakten“ ist selten, eher invasive Eingriffe, wie z.B. Operationen, Tätowierungen oder Piercing gelten als Risiko. Eine infizierte Mutter kann Ihr Neugeborenes anstecken. Das Risiko liegt hier bei 5 %.

Eine Infektion kann folgenlos ausheilen, aber in 50-80 % der Fälle kommt es zu einem chronischen Verlauf. Hepatitis C ist inzwischen fast immer heilbar. Neue Medikamente haben die Wirksamkeit Verträglichkeit der Therapie verbessert. Eine wirksame Impfung gibt es bisher nicht. Seit 1991 gelten Blutkonserven in Deutschland sicher.

Weltweit schätzt die WHO, im April 2007, die Zahl der Infizierten auf  71 Mio. Menschen. Etwa 399.000 sterben an den Spätfolgen Leberzirrhose oder Leberkrebs.

Hepatitis D

Der HDV-Virus ist ein unvollständiger Virus und kann alleine nicht existieren. Zur Vermehrung benötigt er das  Hepatitis-B-Virus. Kommt es zu einer Infektion verlaufen bis zu 70 % der Fälle chronisch. Er gilt als der gefährlichste Hepatitis-Virus und wird durch Blut übertragen. Personen mit einer Hepatitis B Infektion sind gefährdet.

In Deutschland ist eine Infektion mit Hepatitis B und D gleichzeitig selten.

Hepatitis E

Der Hepatitis-E-Virus ist ein eher seltenes Virus. Die Anzahl der Erkrankten steigt aber in Deutschland. Eine Infektion heilt meist folgenlos aus. Für chronisch Leberkranke und Schwangere ist das Virus lebensgefährlich. Bei immungeschwächten Menschen kann es zu chronischen Verläufen kommen. Die Ansteckung erfolgt durch verunreinigtes Trinkwasser oder Lebensmittel. Ungegartes Fleisch gilt auch in Industrieländern als Übertragungsweg.

Eine wirksame Impfung gibt es Deutschland nicht.

Behandlungsverbot für den Heilpraktiker

Die akute Virushepatitis ist eine meldepflichtige Infektionserkrankung. Bei Verdacht, Erkrankung und Tod ist der Heilpraktiker verpflichtet nach Infektionsschutzgesetz §8, §6 Abs. 1 die erkrankte Person an das Gesundheitsamt zu melden, um eine Ausbreitung des Virus  zu verhindern. Nach § 24 IfSG besteht für den Heilpraktiker ein Behandlungsverbot.

Darf der Heilpraktiker eine chronische Virushepatitis behandeln?

Die chronische Hepatitis darf ebenfalls nicht vom Heilpraktiker behandelt werden. Das Behandlungsverbot ergibt sich aus dem § 24 IfSG in Verbindung mit § 7 IfSGE. Es ist dem Heilpraktiker nicht erlaubt Personen, die mit einem im § 7 IfSG aufgeführten Erreger infiziert sind, zu behandeln. Darunter fallen auch die Hepatitis Viren. Das Infektionsschutzgesetz trat am 01.01.2001 in Kraft. Es hat die Aufgabe übertragbare Krankheiten beim Menschen vorzubeugen, zu erkennen und eine Ausbreitung der Krankheiten  zu verhindern.

Informationen über die Deutsche Leberhilfe e.V.

Die Deutsche Leberhilfe e.V. ist ein gemeinnütziger Verein mit dem Ziel:
– Leberpatienten fachlich zu informieren, damit diese gleichberechtigt und partnerschaftlich mit ihrem Arzt über die Behandlung entscheiden können
– eine Lobby aufzubauen, so dass Betroffene ohne Ausgrenzung, Vorurteile und Stigmatisierung ein normales Leben führen können und
– umfangreiche Aufklärungsarbeit in der Öffentlichkeit zu leisten.

Die Deutsche Leberhilfe e.V. bietet einen Online-Leber-Test an: www.lebertest.de  Weitere Informationen unter www.welthepatitistag.info.

Der Beitrag wurde von der Heilpraktikeranwärterin Nicole Wichmann verfasst.

Kommentar verfassen

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.