Ausleitung durch Unterdruck
Schröpfen gilt als eines der ältesten bekannten Ausleitungsverfahren. In Griechenland wurde das Schröpfglas sogar in den Symbolen der ärztlichen Kunst verwendet.
Im europäischen Raum erklärte man sich die Wirkung des Schröpfens auf Grundlage der Säfte-Lehre. Das gestörte Gleichgewicht der Körperflüssigkeiten sollte durch das meist blutige Schröpfen wieder in Einklang gebracht werden, damit der Mensch so gesundet.
Besonders das blutige Schröpfen war im Mittelalter sehr beliebt und wurde zeitweise so exzessiv betrieben, dass es in Verruf geriet. Heutzutage erfreut sich das Schröpfen wieder großer Beliebtheit, v. a. in den Naturheilpraxen findet es erfolgreich, besonders bei Schmerzen und Verspannungen, Anwendung.
Diesen Aufschwung verdank das Schröpfen dem deutsche Arzt Christoph Wilhelm Hufeland (1762-1836). Er behandelte damit vielerlei Erkrankungen und schwor auf die Therapiewirkung und die äußerst wirksame Hautreinigung.
Das Verfahren selbst beruht auf einer örtlichen Blutableitung, indem durch das Schröpfglas das Blut in und unter die Haut gesaugt wird. Bei den Anwendungen unterscheidet man drei Varianten: das blutige Schröpfen, das trockene Schröpfen und die Schröpfmassage
Schröpfen bei Muskelverhärtungen
Muskelverhärtungen (sog. Myogelosen) werden vom Behandler ertastet, anschließend setzt er genau auf diesen Punkten die Schröpfgläser auf. Der Unterdruck in den Gläsern wird traditionell durch ein Erwärmen des Gefäßes erzeugt. Die TCM verwendet dazu brennende Wattebäusche. Wenn die Luft sich in den Gläsern abkühlt, verstärkt sich der Unterdruck und die Haut wird angesogen. Moderne Gläser sind mit einer Absaugvorrichtung wie Gummibällen oder elektrischen Pumpen ausgestattet.
Schröpfen kann bei vielerlei Beschwerden eingesetzt werden. Klassische Indikationen sind u.a. orthopädische Beschwerden, Durchblutungsstörungen, Müdigkeit, Kopfschmerz und Verspannungen.