Auch die schöne Zeit an der Deutschen Heilpraktikerschule geht irgendwann zu Ende und das Lernen für die Prüfung ist der wichtigste Punkt in der Ausbildung. Doch wie lernt man am effektivsten? Hier einige wichtige Tipps:
Lerntyp
Eine der wichtigsten Punkte ist es herauszufinden, welcher Lerntyp man ist. Es gibt prinzipiell 3 Lerntypen:
- Der Auditive: Er muss die Dinge hören und nimmt das Wissen über das gesprochene Wort am besten auf. Für ihn am geeignetsten sind Audio-Vorlesungen, Podcasts und Ähnliches.
- Der Visuelle: Dieser Typ muss vor allem lesen. Bücher sind für ihn ein wahrer Schatz, denn was geschrieben steht, kann er am besten verarbeiten. Geeignet sind hier Skripte, Präsentationen oder auch Bücher.
- Der Haptische: Er muss die Dinge be„greifen“. Er hat ein komplexes Denken und kann Zusammenhänge gut verstehen. Etwas, das er anfasst, live oder als Film sieht, kann er besser erfassen. Gut geeignet sind hier die Videos, Bilder oder Mind-Maps (natürlich immer in Verbindung mit dem Skript). Hier hilft es z.B., sich ein passendes Bild daneben zu legen, wenn man sich über eine Krankheit informiert, damit man einen Bezug zum Gelesenen hat.
Für jeden Lerntyp stellen wir entsprechende Lernmaterialien im Online Campus zur Verfügung.
Wie kann man nun feststellen welcher Typ man ist? Es gibt diverse Tests im Internet, durch die man seinen Lerntyp feststellen kann. Im Unterricht mache ich dies durch eine Präsentation, in der man sich Begriffe merken muss durch Hören, Lesen und als Bild.
Stress
- Stress ist der natürliche Feind des effektiven Lernens. Dabei wird Adrenalin ausgeschüttet, das wiederum das Gehirn schlechter versorgt und es damit unmöglich macht, Wissen aufzunehmen.
- Wenn man sich gestresst fühlt, lernt man nichts! Man nimmt das Wissen nicht auf. Wenn man in diesem Zustand versucht, zu lernen, hat man das Gefühl viel weniger zu können als man sollte, was wiederum den Stresslevel erhöht.
- Regelmäßige Pausen, viel Schlaf und auch Tage, die nur der Entspannung dienen sind wichtig!
Wo lernt man am besten?
Auch die Wahl des Ortes, an dem man lernt, kann entscheidend sein:
- Lerne an einem Ort, an dem Du Dich sicher fühlst. Manchmal ist es besser, nicht zu Hause zu lernen, da einen die Haushaltspflichten zusätzlich stressen können.
- Wichtig: Nicht der Ort, an dem Du Dich ausruhst (z.B. im Wohnzimmer oder auf dem Bett). Dein Gehirn erinnert sich sonst an den Stress des Lernens und kann in der Nacht nicht richtig abschalten.
- Wenn möglich, wechsele ab und zu den Ort. Das Gehirn gewöhnt sich irgendwann und wird träge. Ein Ortswechsel macht wieder aufmerksamer.
- Der Platz sollte hell und gut belüftet sein.
Wie lernt man am besten?
- Lese Dir den Stoff laut vor. Beim aktiven Sprechen werden wesentlich mehr Gehirnzentren aktiviert als nur beim Lesen. Forschungen haben ergeben, dass man beim Lesen nur 10-20% des Inhalts aufnimmt, beim Vorlesen dagegen bis zu 90%. Teste es aus: Lies einen Text durch und anschließend nochmal laut. Du wirst merken, dass Du den Stoff danach besser verstehst.
- Bilde Gruppen: Das Sprechen über Dein Wissen festigt es im Gehirn.
- Um etwas im Gehirn zu verankern, muss man sich mindestens 20 Minuten mit einem Thema beschäftigen. Erst dann wird es vom Kurz- in das Langzeitgedächtnis geschrieben. Lernkarten oder Frage-Antwort-Spiele sind erst sinnvoll, wenn man den Stoff gelernt hat.
Besondere Tricks
- Mache Dir die Macht des limbischen Systems zunutze! Du kennst das: Du riechst etwas Bekanntes und erinnerst Dich an eine Begebenheit. Das Gehirn ist in der Lage Gerüche und Erinnerungen zu verknüpfen.
Stelle Dir während des Lernens ein Schälchen mit ätherischem Duft auf (1-2 Tropfen reichen). Am besten geeignet ist Zitrone, da es das Gehirn zusätzlich öffnet (auch wenn man den Geruch nach einer Weile nicht mehr wahrnimmt). Keine Duftlampe!
An der Prüfung nimmst Du ein Taschentuch mit, auf das Du 2 Tropfen träufelst. Man kann es sich auch auf den Kragen machen (ätherische Öle nicht pur auf die Haut auftragen!). Es sollte aber dasselbe Fläschchen sein, das man auch während der Lernphase benutzt hat, da eine andere Flache schon andere Nuancen haben kann. Der Duft schafft über das limbische System einen Anker im Gehirn, über den man leichter Zugang zu Wissen hat. - Klassische Musik (wissenschaftlich erwiesen: vor allem Mozart) im Hintergrund während des Lernens versetzt das Gehirn in den Alpha-Zustand und Du nimmst Wissen leichter auf.
Ernährung
- Trinke 2-3 Liter Wasser am Tag. Wenn das Interstitium (= Zwischenzellraum) nicht richtig arbeitet, kann auch kein Wissen gespeichert werden.
- Viel Zucker behindert die Vitamin B-Aufnahme, was wiederum enorm wichtig für den Nervenstoffwechsel sind.
- Zucker führt auch zu einem starken Anstieg des Insulins und macht damit müde und unaufmerksam. Nahrungsmittel mit einem niedrigen glykämischen Index (GI) bevorzugen.
- Nahrungsergänzung ist in einer solchen Phase wichtig, da diese Stoffe hier vermehrt verbraucht werden:
- Vitamin D: Ein wichtiger Faktor zur Versorgung des Nervenstoffwechsels. Macht stressresistenter und gleicht aus. Empfehlung: 2.000 IE/d im Sommer und 3.000 IE/d im Winter
- Vitamin B12: In meiner Praxis der bei weitem häufigste Mangel. Und insbesondere bei Alten, Vegetariern und Veganern stark im Minus (aber auch sonst in allen Altersklassen häufig). B12 ist wichtig für die Nerven- und Sauerstoffversorgung. Aufgrund der oft gestörten Aufnahme über den Magen-Darm-Trakt empfehle ich Lutschtabletten, da diese direkt ins Blut aufgenommen werden.
- Vitamin B-Komplex: So gut wie alle B-Vitamine sind wichtig für einen gesunden Nervenstoffwechsel und damit für Konzentration, Gemüt und Leistung. Daher sollten sie zusätzlich genommen werden. Wichtig: Man sollte einen Komplex nehmen, der B2 enthält, da dieses als Co-Vitamin für die anderen als „Transporter“ dient und in den meisten Komplexen fehlt.
- Eisen und Kupfer: Eisenmangel ist natürlich bei den Frauen häufig, aber auch nicht selten bei den Männern ein Problem. Dies führt zu Sauerstoffmangel und damit zu Unkonzentriertheit und permanenter Müdigkeit. Kupfer aktiviert Eisen und ist damit ebenso wichtig. Lass Deinen Status prüfen und ergänze gegebenenfalls. Bei Supplementation am besten vor dem Schlaf nehmen mit einem Schluck Orangensaft, da das Vitamin C die Aufnahme verbessert.
- Vitamin C: Nicht nur wichtig für das Immunsystem, sondern auch für die Mitochondrien, die Kraftwerke unserer Zellen. Daher achte auf eine gute Versorgung. Empfehlung: 200-500 mg/d (Achtung! Nicht bei Nieren- oder Gallensteinen!)
- Q10: Ebenso wie Vitamin C wichtig für die Mitochondrien. Empfehlung: 25-50 mg/d
Brain-Gym-Übungen
Wer noch mehr tun möchte kann sein Gehirn jeden Tag mit sogenannten „Brain-Gym-Übungen“ auf das Lernen vorbereiten. Dies sind Körperübungen die die Gehirnhälften besser verbinden.
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