Funktionsketten am Beispiel Inversionstrauma (mit dem Fuß umknicken) und Beckenschiefstand
Das Becken spielt eine zentrale Rolle in der muskuloskelettalen Diagnostik und Therapie. Insbesondere für die untere Extremität sind einige Ursache-Folge(n)-Ketten möglich und nachvollziehbar. Die Gewebeläsion einer oder mehrerer Körperregionen, ob akut traumatisch oder langsam degenerativ, führt häufig zu funktionellen Einschränkungen im direkten Läsionsgebiet, aber auch mit der Zeit in den angrenzenden Körperregionen. Diese Kettenreaktion kann sich auch weit über die angrenzenden Körperregionen hinaus ausbreiten, was zu teils sehr multiplen symptomatischen Prozessen führt.
Sehr interessant sind Funktionsketten, die beginnend im Fuß, nach proximal laufen und Reaktionen am ISG/SIG provozieren. Vor allem iliacale Bewegungen können beeinflusst werden, wodurch sich nachfolgend Schmerz und Bewegungsstörungen im Lenden-Becken-Hüftbereich ergeben.
Die Diagnostik solcher Beschwerden im Beckenbereich ist sehr aufwendig und in der Literatur gibt es keine einheitliche Meinung über den optimalen Fortgang einer solchen Untersuchung. Die wissenschaftliche Ergründung dieser Region steht nach wie vor sehr im Fokus.
Um sich diesem Thema der Beckenbefundung zu nähern, lohnt auch ein Blick über den Tellerrand hinaus. So können Inversionstraumen am Fuß eine Talus-, Calcaneus- und Fibulabewegung auslösen, die sich auf die Faszie des M. biceps femoris überträgt. Das hat zur Folge, dass Dysbalancen in der Spannung dieses Muskels einen Einfluss auf die Bewegungen des gleichseitigen Iliums gegen das Os sacrum haben.
Ziel ist es nun, diese einzelnen Gelenkregionen zu prüfen und gegebenenfalls in ihrer Gelenkposition zu korrigieren, auch für eine optimalere neuromuskuläre Ansteuerung, um die Ursache-Folge(n)-Kette nach proximal zu unterbrechen.
Im Video dazu mehr:
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