Vitalogie ist mehr als Therapie, im Sinne mehr als eine Behandlung. Sie ist seit Hippokrates eine bekannte und eine der ältesten Behandlungsformen, die durch eine Impulssetzung (Adjustment) am Atlas (1. Halswirbelkörper) zur Eigenkorrektur führt.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde diese Behandlungsform von D.D. Palmer und seinem Sohn wiederentdeckt. Dies waren die Geburt der ursprünglichen Vitalogie und die Weiterentwicklung des Wirbel-Adjustments. Sie erkannten, dass eine Vielzahl an Beeinträchtigungen im menschlichen Körper mit unkorrekten Stellungen einzelner Wirbelgelenke zueinander in Verbindung steht.
Der Schweizer P. Huggler – Doktorabsolvent des Palmer College – beschäftigte sich weiter mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen sowie mit der Philosophie und den Grundsätzen des „Atlas-Adjustments“. So entwickelte er eine verfeinerte und präzisere Technik der Impulsabgabe zur Eigenkorrektur der Stellung des obersten Halswirbelgelenkes. Der besondere Unterschied zu anderen Atlastherapien liegt in der Wiederherstellung des natürlichen Raumverhältnisses der möglichen unterschiedlichen Stellungen im atlanto-occipitalem Bereich.
70 bis 100 Billionen verschiedenste Körperzellen müssen sich gegen die Schwerkraft erheben. Damit das Wunderwerk Mensch sich gesund erhalten kann, bekommt der Mensch von der innewohnenden angeborenen Weisheit (Innata) oder Selbstheilende Kraft genannt, zu jeder Millisekunde des Lebens lebenswichtige Informationen.
Wo findet die Vitalogie Anwendung?
Schon eine geringe Subluxation im atlanto-occipitalen Bereich (also eine Abweichung der Stellung der Gelenkflächen im Atlas-Axsis-Bereich) kann zu einer Vielzahl gesundheitlicher Beeinträchtigungen führen. Dort befindet sich die Nahtstelle zwischen Schädel, Atlas, Axis mit dem Übergang Stammhirn, der unendlichen Zahl an Nervenbahnen und den wichtigen Blutgefäßen. Aus dieser Sicht ist es verständlich, dass die Versorgung des gesamten Gebietes und der Informationsfluss möglichst ohne Störungen oder Einengungen der Systeme geschehen.
Darum ist es bedeutsam in der Vitalogie-Ausbildung das Palpieren zu erlernen, um die zwölf verschiedenen Unterstellungen, die zwischen den Gelenkflächen vorliegen, zu erkennen. Mit der Hilfe des orthopädisch-statischen Beintestes als weiteres diagnostisches Verfahren kommt die/der VitalogistIn zur Erkenntnis, wie dieser Impuls exakt ausgeführt werden muss. Denn der richtig ausgeführte Adjustierungsreflex führt durch die Übertragung des Zentralnervensystems (ZNS) zu Veränderungen der funktionalen, produktiven und damit zur Regeneration der Zellaktivitäten im gesamten Körper. Da eine Subluxation im atlanto-occipitalen Bereich meist schon seit längerer Zeit besteht, haben sich die Bänder und Muskeln der Wirbelsäule, welche die betroffenen Halswirbel umgeben, mit der Zeit einseitig fehlbelastet oder verspannt. Daher ist die vitalogische Behandlung in drei Phasen – die Intensiv- bzw. Korrekturphase, die Stabilisierungsphase und die Instandhaltungsphase – gegliedert.
Davon hängen die Wiedererlangung der Zufriedenheit und des Wohlbefindens im eigenen Körper ab und das Empfinden, sich gesund zu fühlen auf der körperlichen, aber auch auf der geistigen und seelischen Ebene.
Dieser Beitrag wurde von Gudrun Theis verfasst. Sie ist Inhaberin der InterMediKus® – Schulen für Gesundheitserhaltung.
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