Fernlernen wird immer beliebter

Fernlernen wird immer beliebter

Gerade in der beruflichen Weiterbildung sind Fernlehrgänge perfekt, denn sie lassen sich flexibel in den beruflichen und privaten Alltag integrieren. Die Deutsche Heilpraktikerschule hat sich mit Mirco Fetter, Präsident des Forum DistancE-Learning über die Entwicklung des Fernlernens unterhalten.

Warum sollte sich jemand, der sich weiterbilden möchte für ein Fernstudium bzw. einen Fernlehrgang entscheiden?

Ganz klar, weil ein Fernstudium die ideale Weiterbildung in fast jeder Lebenslage ist! Nahezu alles ist im Fernstudium zu vermitteln und keine andere Weiterbildung passt sich so exakt den persönlichen Bedürfnissen und Lebensumständen an, um den Start in eine zweite Karriere zu ermöglichen.

Welche Vorteile hat ein Fernstudium gegenüber dem Präsenzunterricht?

Der größte Vorteil ist sicherlich die Flexibilität. In einem festgesteckten Rahmen können Sie in einem Fernstudium lernen, wo und wann Sie wollen. Das macht die Methode gerade für die nebenberufliche Weiterbildung, so ganz ohne Verdienstausfall, attraktiv. Wer möchte, kann schon morgens vor dem Weg ins Büro lernen. Wem das nicht liegt, der legt sich seine Lernphasen in den Abend oder aufs Wochenende. Es ist alles möglich und der Lerner ist komplett selbstbestimmt in seiner Zeiteinteilung und kann sein Lernpensum eigenständig bestimmen, ohne dabei allein gelassen zu werden. Denn selbstverständlich steht jedem Fernlerner ein Tutor während seines Studiums mit Rat und Tat zur Seite und beantwortet Fragen und auch der Austausch mit Mitstudierenden ist möglich.

Wie kann ein Schüler sicher sein, dass die gewählte Fernschule gut ist? Gibt es Qualitätsmerkmale?

Der Fernunterricht unterliegt in Deutschland strengen Verbraucherschutzkriterien. Das heißt, alle Fernunterrichtsangebote, die der beruflichen Weiterbildung dienen, müssen laut Fernunterrichtsschutzgesetz von der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht zugelassen sein. Diese überprüft nicht nur die Inhalte und Struktur des Angebotes, sondern auch die Eignung des Lehrgangs zum Erreichen des versprochenen Lehrgangsziels. Das ZFU-Siegel ist somit ein entscheidendes Qualitätsmerkmal und steht für zuverlässigen Verbraucherschutz.

Wir, der Fachverband Forum DistancE-Learning, gehen bzgl. der Qualität von Weiterbildungsangeboten noch einen Schritt weiter. Denn alle unsere Mitglieder verpflichten sich bei Eintritt, der Einhaltung spezieller Qualitätsstandards, die über gesetzliche Mindestanforderungen hinausgehen. Zudem sind viele unserer Mitglieder nach der DIN ISO 29990 zertifiziert. Diese Norm gilt als Bildungsnorm und bescheinigt international gültige Standards in der Aus- und Weiterbildung. Sie gewährleistet klar geregelte Abläufe auf Seiten des Anbieters, eine Steigerung der pädagogischen Vielfalt, mehr Service und Transparenz für den Lerner und somit letztlich zufriedenere Kunden. Für den Lerner bedeutet das, dass Institute, die dieses Siegel tragen, Bildungsangebote noch kundenorientierter entwickeln.

Wie wirkt sich die Digitalisierung auf das Fernlernen aus? Welche Zukunftsperspektiven sehen Sie für die Fernlernbranche?

Die Digitalisierung der Arbeitswelt hat große Auswirkungen auf die Bildung im Allgemeinen und natürlich auch auf die Weiterbildung. Diese sind nicht nur der technischen Entwicklung geschuldet, sondern mit ihr einher, hält die Digitalisierung auch jede Menge didaktische und pädagogische Herausforderungen für unsere Branche bereit. In unserem jährlich stattfindenden FachForum greifen wir immer wieder zukunftsweisende Themenbereiche auf und versuchen diese zusammen mit Experten näher zu beleuchten und daraus resultierende Anforderungen für Fernlehranbieter zu definieren. Im letzten Jahr drehte sich z.B. alles um das Thema „Bildung 4.0“. Demnach werden in Zukunft weiter Herausforderungen in Bezug auf „learning on demand“ oder auch „gamebased learning“ auf die Branche zukommen.

Doch sehr wichtig wird es auch bleiben, im Zuge all der technologischen Entwicklungen den Lerner und seine individuellen Bedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren. Die Methoden, Wissen zu vermitteln, mögen sich verändern und vielfältiger werden, doch um eine Weiterbildung mit dem gewünschten Erfolg und Mehrwert abschließen zu können, muss der Tutor wissen, wie der Lerner „tickt“ und wann er Unterstützung oder eine kleine Motivationshilfe in seinem Studium benötigt. Diese individuellen Hilfestellungen  zukünftig möglichst zielführend gewährleisten zu können, ist eine der größten Herausforderungen.

Aber wir sind gut aufgestellt und ich bin mir sicher, die DistancE-Learning-Branche ist fit für die Zukunft!

Wird Fernlernen die Alternative zum Präsenzlernen? Wie schätzen Sie die Perspektiven ein?

Fernlernen ist bereits aufgrund der erwähnten Vorteile DIE Alternative zum Präsenzlernen! Ich würde sogar noch einen Schritt weitergehen und  provokativ fragen wollen, ob Präsenzlern-Angebote überhaupt noch zukunftsfähig sind? Passt diese Form der Weiterbildung heute noch in unsere sich immer weiter digitalisierende Gesellschaft? Oder ist sie bereits Schnee von gestern? Ist es noch zeitgemäß, sich an Orte zu binden und sich in ein starres Unterrichtskonzept mit klar definierten Zeitstrukturen zwängen zu lassen und somit auf jedes Maß an Individualität zu verzichten? Ich denke nicht! Aber diese Fragen muss selbstverständlich jeder für sich selbst beantworten.

Unabhängig von Ihrem Job – was würden Sie gerne fernlernen?

Oh, da kommen tatsächlich einige Kurse aus ganz unterschiedlichen Themenbereichen in Frage. Da im Fernstudium bekanntlich alles möglich ist, würde ich mir spontan als erstes den Wunsch erfüllen, endlich Gitarre spielen zu lernen.

Mirco Fetter ist 1972 geboren. Der studierte Diplom-Sportwissenschaftler ist seit 2014 Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für berufliche Bildung und in dieser Funktion Präsident des Forum DistancE-Learning.

Das Interview führte Kati Fritzsche.

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